Nachhaltigkeit und Umweltschutz nehmen einen immer wichtigeren Platz in unserer Gesellschaft ein. Auch Unternehmen und Regierungen beginnen, sich auf eine grünere Zukunft auszurichten.
Wieso ist es aber so wichtig, sich mit diesen Themen auseinanderzusetzen?
Die Antwort ist deutlich: Gebäude sind für 40 % der energiebezogenen CO₂ Emissionen, 30 % des weltweiten Energieverbrauchs, 55% des weltweiten Stromverbrauchs und 50% des Abfalls verantwortlich. Das sind bemerkenswerte Zahlen, die verdeutlichen, dass wir dringend Maßnahmen ergreifen müssen, um unseren Planeten zu schützen. ESG hat sich als eine der wichtigsten Maßnahmen herausgestellt, um Nachhaltigkeit in Unternehmen zu fördern. ESG steht für umweltbezogene Faktoren (Environment), soziale Faktoren und Faktoren im Bereich Governance.
Die EU hat eine Agenda 2030 und einen Aktionsplan für nachhaltige Finanzierung festgelegt, um sicherzustellen, dass Unternehmen und Regierungen zusammenarbeiten, um ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen.
Die EU-Taxonomie ist ein Instrument zur Klassifizierung von wirtschaftlichen Aktivitäten, die sich positiv auf die Umwelt auswirken. Die Ziele der EU-Taxonomie sind unter anderem der Klimaschutz, die Anpassung an den Klimawandel, der nachhaltige Einsatz und Gebrauch von Wasser oder Meeresressourcen, der Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft, die Vorbeugung oder Kontrolle von Umweltverschmutzungen sowie der Schutz und die Wiederherstellung von Biodiversität und Ökosystemen. Dabei werden auch soziale Ziele wie Chancengleichheit am Arbeitsplatz, gute Arbeitsbedingungen und die Einhaltung der Menschenrechte berücksichtigt. Eine Aktivität ist als nachhaltig oder als EU-Taxonomie-Konform zu betrachten, wenn sie einen positiven Beitrag zu mindestens einem der EU Taxonomie Ziele leistet und keinem der anderen Umweltziele signifikant schadet (DNSH- „do no significant harm“). Unternehmen sollten daher darauf achten, dass ihre Geschäftsaktivitäten diesen Zielen gerecht werden und den DNSH entsprechen.
Um diese ESG-Ziele besser zu erreichen, gibt es eine Vielzahl von Nachhaltigkeitszertifizierungen für Gebäude und Immobilien, die weltweit anerkannt sind und von vielen Planern, Bauherren und Investoren genutzt werden, um die Nachhaltigkeit von Gebäuden zu bewerten und zu verbessern.
Zertifizierte Gebäude haben es leichter, die ESG-Kriterien anzuwenden und nachzuweisen. Es gibt mehrere Zertifizierungen, wie bspw. BREEAM, LEED, WELL, DGNB, HQE, Greenstar und Active House. Die Zertifizierungssysteme sind teilweise bereits seit mehr als 30 Jahren am Markt und international anerkannt. Mittlerweile sind bspw. über 2,2 Millionen Gebäude durch das in Europa am weitesten verbreitete Zertifikat BREEAM zertifiziert und das international anerkannte Zertifikat LEED hat mehr als 100.000 Projekte in 167 Ländern zertifiziert. Die einzelnen Zertifizierungen setzen zudem unterschiedliche Schwerpunkte auf die oben genannten ESG-Kriterien, so ist der Fokus von WELL bspw. auf Gesundheit und Wohlbefinden am Arbeitsplatz, während der Fokus von Active House auf der Schaffung von energieeffizienten und umweltfreundlichen Gebäuden sowie auf dem Wohlbefinden der Nutzer liegt.
Es ist wichtig, dass Unternehmen sich mit den jeweiligen Schwerpunkten der Zertifizierungen auseinandersetzen und diejenigen auswählen, die am besten zu ihren ESG-Zielen passen.
Insgesamt zeigen diese Zertifizierungen, dass Nachhaltigkeit ein wichtiger Aspekt für Unternehmen und die Gesellschaft im Allgemeinen ist. Durch die Umsetzung von Nachhaltigkeitszielen können Unternehmen nicht nur einen wichtigen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten, sondern auch von einem positiven Image und einer höheren Wettbewerbsfähigkeit profitieren.
Am 26. Mai beleuchten wir: Nachhaltigkeitszertifizierungen - Welches Zertifikat ist das richtige?
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