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Building Circular

Wandsysteme - Zirkuläre Bauweisen: Auf dem Weg zu nachhaltiger Architektur

Donnerstag, 13. März 2025 | Online Event

Wie können Wandsysteme zu einer zirkulären Architektur der Zukunft beitragen?

Dieses Online-Event widmet sich innovativen Ansätzen massiver und zirkulärer Bauweisen. Diskutieren Sie mit Expert*innen über ressourcenschonende definierte Materialien, Rückbau- und Wiederverwendungskonzepte sowie die Rolle von Wandsystemen bei der Umsetzung klimagerechter und zirkulärer Bauprojekte.

Erfahren Sie, wie moderne Wandsysteme nicht nur stabil und langlebig, sondern auch kreislauffähig und zukunftsorientiert gestaltet werden können.

Diskutiert werden unter anderem:

  • Zirkuläre Materialkonzepte: Wie lassen sich Massivbaustoffe wiederverwenden oder recyceln?
  • Nachhaltige Architektur und Konstruktion: Welche Technologien und Bauweisen reduzieren den ökologischen Fußabdruck?
  • Praktische Anwendungen: Erfolgreiche Projekte und Best Practices aus der Baupraxis

Event-Zusammenfassung (KI)

Innovative Ansätze im Wandsysteme-Bau: Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft im Fokus

Im Rahmen der Veranstaltung „Wandsysteme - Zirkuläre Bauweisen: Auf dem Weg zu nachhaltiger Architektur“ kamen führende Experten der Bauindustrie zusammen, um über die neuesten Entwicklungen und Herausforderungen in Bezug auf nachhaltige Baupraktiken zu diskutieren. Zu den prominenten Rednern gehörten Caterina Bader, Dr. Oliver Kreft und Boris Kühling, die sich intensiv mit den Themen zirkuläres Bauen, Materialgesundheit und Nachhaltigkeit auseinandersetzten.

Zero Waste Production und zirkuläre Baustoffe

Caterina Bader präsentierte einen umfassenden Ansatz zur Zero Waste Production im Bausektor, der die Integration von zirkulären Prozessen in die Produktionskette betont. Sie hob die Bedeutung von Energieeinsparungen durch den kreativen Einsatz von Abwärme für die Trocknung von Baustoffen hervor. Ein zentrales Element ihrer Strategie ist die Rückführung von Baustoffen in den Naturkreislauf, die sie anhand der Wiederverwendung von Baustoffen wie Ziegelgranulat oder als Material für die Dachbegrünung veranschaulichte. Diese Maßnahmen bieten nicht nur ökologische, sondern auch ökonomische Vorteile, indem sie die Nutzung von Primärrohstoffen reduzieren.

Recyclingstrategien und Kreislaufwirtschaft

Dr. Oliver Kreft von Gseller stellte die Fortschritte seines Unternehmens im Bereich der Kreislaufwirtschaft vor, insbesondere in Bezug auf Porenbeton. „Wir setzen mineralische Rohstoffe ein und integrieren Recyclingmehl in unsere Produktionsprozesse“, erklärte Kreft und betonte, dass solches Recyclingmehl bis zu 15% der Rezepturmischungen ausmacht. Dies trägt erheblich zur Senkung der Primärrohstoffnutzung bei.

Ein Pilotprojekt in München demonstrierte die effiziente sortenreine Wiederverwertung von Materialien, gewonnen aus dem Rückbau einer Hebelhalle. Dr. Kreft verdeutlichte, dass diese Reinheit entscheidend ist, um wirtschaftlich vorteilhafte Recyclingprozesse zu gewährleisten. Obwohl derzeit vor allem großformatige Porenbetonelemente problemfrei recycelbar sind, birgt die Rückgewinnung aus dem Hausbau aufgrund von Begleitstoffen erhebliche Herausforderungen.

Technologische Ansätze zur Verbesserung von Sortierprozessen

Die Zusammenführung moderner sensorgestützter Technologien stellt für die effiziente und ressourcenschonende Aufbereitung von Rückbaumaterialien eine zentrale Rolle dar. Kreft erläuterte: „Für uns ist Gips unproblematisch, während Kunststofffolien ein absolutes No-Go darstellen“, da diese in der Produktion zu Störungen führen oder die Qualität beeinträchtigen können. Es sind klar definierte Anforderungen an die Qualität der Recyclingmaterialien essenziell, um die Akzeptanz in der Industrie zu erhöhen.

Dematerialisierung und Elektrifizierung der Bauproduktion

Boris Kühling thematisierte die Notwendigkeit der Dematerialisierung und Elektrifizierung in der Bauproduktion. Ein Fokus lag auf der Funktionalisierung von Gebäudekomponenten, wie der Integration von Photovoltaik-Systemen und begrünter Fassadengestaltung. „Wir arbeiten kontinuierlich an neuen Produkten, die in Sachen Nachhaltigkeit und Funktionalität Maßstäbe setzen“, erklärte Kühling. Er forderte die Branche auf, offen für Innovationen zu sein, um die ökologischen und wirtschaftlichen Herausforderungen zu bewältigen.

Ressourcenschonung durch Bestandsentwicklung

Ein weiterer Beitrag, den Jonas Haberkorn lieferte, unterstrich die Bedeutung der Bestandserhaltung als Schlüssel zur Nachhaltigkeit. „Das nachhaltigste Gebäude ist mal das, was nicht gebaut wird, sondern was den Bestand weiterentwickelt wird,“ führte Haberkorn aus. Diese Perspektive spricht für die Förderung der Architektur-Langlebigkeit, indem bestehende Bauten durch gezielte Optimierungen anstelle von Neubauten genutzt werden, was den Trend hin zu einer ressourcenschonenden Zukunft unterstützt.

Kooperation von Industrie und Behörden als Erfolgsfaktor

Abschließend wurde die Notwendigkeit der Kooperation zwischen Industrie und Behörden hervorgehoben, um Fortschritte in der kreislaufwirtschaftlichen Produktion zu erzielen. Dr. Kreft wies darauf hin, dass ein „Wahrnehmungswechsel, weg von Abfall hin zu Wertstoff“ für die gesamte Branche essentiell ist. Diese Einsicht, gepaart mit der Forderung nach einem Mentalitätswechsel der Behörden hin zu einer aufgeschlosseneren Herangehensweise, stellt eine wichtige Voraussetzung für die Implementierung innovativer Lösungen dar.

Die Veranstaltung "BUILTWORLD" verdeutlichte eindrücklich die komplexen Herausforderungen und immensen Potenziale der Kreislaufwirtschaft in der Baubranche. Sie zeigte, dass durch fortgeschrittene Technologien und ein gemeinschaftliches Engagement aller Akteure erhebliche Fortschritte in Richtung einer nachhaltigeren Bauweise erreicht werden können und müssen.

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