Culture & Leadership
Tuesday Talk: Joint Generations
Dienstag, 25. Juni 2024 | Online Event
Wie kann generationsübergreifendes Miteinander im Unternehmen gelingen?
In Wirtschaft, Politik, Gesellschaft und Medien tobt ein vermeintlicher Generationenkonflikt. Die Älteren rümpfen die Nase über die Gen Z: faul, nicht belastbar und unzuverlässig. Die Jüngeren wehren sich gegen die Überheblichkeit der Boomer: dominant, übergriffig und besserwisserisch.
„Schluss damit!" sagt Irène Kilubi, Unternehmerin, Multi-Beirätin, Hochschuldozentin und eine gefragte Keynote Speakerin und Moderatorin. Sie plädiert für ein generationsübergreifendes Miteinander in Unternehmen und im sozialen Alltag. Dafür hat sie eine Social-Impact-Initiative namens JOINT GENERATIONS gegründet, die die Kommunikation und die Zusammenarbeit zwischen den Generationen nachhaltig verbessern soll. Ihre These: Passion, Potenzial und Persönlichkeit vor Alter. In ihrem Buch „Du bist mehr als eine Zahl. Warum das Alter keine Rolle spielt.“ zeigt sie vom Onboarding in Unternehmen bis hin zu altersgemischten Teams, von der Social-Media-Nutzung bis hin zur politischen Umsetzung, wie es konkret funktionieren könnte.
„Wir sind alle ein Teil des Problems. Vorurteile, Stereotypen, Altersbilder und Glaubenssätze wirken stärker, als wir glauben. Kennen wir leider alle: Wer jung ist, kann noch nicht viel. Er oder sie ist zu jung für diese Position. Von Digitalisierung hat unser Boomerchef keine Ahnung. Die älteren Kolleginnen stehen uns beim Tempo im Weg“, so Irène Kilubi.
Für Unternehmen birgt ein genauer Blick auf dieses Thema enorme Chancen: ein wertschätzendes und respektvolles Miteinander aller Generationen, das Erkennen und Nutzen der unterschiedlichen Fähigkeiten sowie die Förderung von Austausch und voneinander lernen, kann Innovationsprozesse pushen, zur Mitarbeiterzufriedenheit beitragen und letztlich den Umsatz und Unternehmenswert steigern.
Dr. Irène Kilubi ist promovierte Wirtschaftsingenieurin und Unternehmerin und hat für namhafte Unternehmen wie BMW, Deloitte, Siemens und Amazon gearbeitet. Nach vielen beruflichen Stationen folgt sie jetzt ihrer ganz persönlichen Leidenschaft und widmet sich den Themen JOINT GENERATIONS, Community Building und Corporate Influencer Strategie. Sie ist Universitätsdozentin für Digitales Marketing und Entrepreneurship, Multi-Beirätin und eine gefragte Keynote Speakerin und Moderatorin auf Konferenzen und Veranstaltungen. Sie erhielt im Juli 2023 den Audience Award beim Impact of Diversity Award und wurde 2023 zu den Top 100 Women für Diversity von Beyond Gender Agenda und 2022 von w&v zu den Top 10 Expert*innen für Brand Communities gewählt. Sie wurde während der Kampagne "Innovationsland Deutschland" vom Bundesministerium für Bildung und Forschung als "Die Frau, die Changemaker zusammenbringt" betitelt.
Als New Work Ambassador bei workingwell, ist Kay Mantzel immer unterwegs – ob als Moderator oder Key Note Speaker auf Veranstaltungen und Kongressen. Mit Vorträgen wie „New Work mit Pippi Langstrumf und Rainman“ zum Thema Diversity oder „New Work & Old School Schooling“ überrascht er die Arbeitswelt mit neuen Denkansätzen und Thesen. Kay beschäftigt sich seit mehr als 10 Jahren mit den unterschiedlichsten Themen rund um New Work – sein Fokus liegt dabei auf Kultur, Change Management und Neurodiversität. Als externer Dozent an der IU – der Internationalen Hochschule – unterrichtet Kay zu diversen Leadership Themen und New Work.
Event-Zusammenfassung (KI)
BUILTWORLD
Tuesday Talk: Joint Generations
Im Rahmen der Veranstaltung „Tuesday Talk: Joint Generations“ traten Dr. Irène Y. Kilubi, eine anerkannte Expertin für Unternehmensberatung und Strategieentwicklung, sowie der Innovationsmanager Kay Mantzel mit interessanten Einblicken zur Generation Z und deren Einfluss auf die moderne Arbeitswelt in den Vordergrund. Die Podiumsdiskussion beleuchtete unter anderem den demografischen Wandel, den Fachkräftemangel und die sich verändernden Erwartungen jüngerer Generationen an ihre Arbeitgeber.
Einen wesentlichen Schwerpunkt der Diskussion bildeten die Erkenntnisse aus der jüngsten Jugendstudie der Sinusgruppe. Diese legten offen, welche Herausforderungen und Erwartungen die Generation Z an die Gestaltung moderner Arbeitsumgebungen hat. Kay Mantzel unterstrich, dass er und Dr. Kilubi nicht mehr zu dieser Generation gehören, was die Notwendigkeit verdeutlicht, sich den wandelnden Erwartungen der Generation Z anzupassen. Diese nehmen in der digitalen Transformation und den neuen Arbeitsparadigmen eine zentrale Rolle ein.
Arbeitsplatzgestaltung im Wandel
Dr. Kilubi erläuterte die Bedeutung eines optimal ausgestalteten Arbeitsumfeldes: „Hauptsache, wir haben auch Spaß. Das Publikum möchte ein angenehmes Arbeitsumfeld.“ Dies unterstreicht den Trend hin zu Arbeitsplätzen, die den spezifischen Bedürfnissen junger Arbeitnehmer gerecht werden, besonders im Hinblick auf Technologisierung und Work-Life-Balance. Die Transformation traditioneller Büroumgebungen zu modernen, digitalen und flexiblen Arbeitsplätzen wurde dabei als notwendige Entwicklungsrichtung hervorgehoben.
Kay Mantzel stellte in diesem Kontext sein Home-Office-Konzept mit einem klappbaren Sekretär und einem virtuellen Hintergrund vor, das als Antwort auf die Anforderungen der Pandemie entstanden ist. Mit der Aussage „Mit der Pandemie sind wir am Anfang davon ausgegangen, dass das alles nicht so wahnsinnig lange dauert“ spiegelte er die anfänglich provisorischen Lösungen und deren Weiterentwicklung zu dauerhaften Strukturen.
Diversität und demografischer Wandel
Ein weiteres Diskussionsfeld umfasste den demografischen Wandel und seine Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. Dr. Kilubi hob die Bedeutung der Wissensbewahrung hervor, um den Verlust von Erfahrung durch den Ruhestand älterer Mitarbeitender zu minimieren. „Es ist essenziell, dass Unternehmen es schaffen, dieses Wissen zu erhalten oder gar, dass sich ältere Mitarbeitende motiviert fühlen, über das Rentenalter hinaus im Betrieb zu bleiben.“
Diversität, besonders im Hinblick auf altersübergreifende Teams, gelangte ebenfalls ins Zentrum der Diskussion. Dr. Kilubi stellte fest: „Es gibt auch junge Menschen, die sich nicht per se mit Digitalisierung auskennen,“ damit ermahnte sie Unternehmen, ein Umdenken in der Talentpolitik zu betreiben und nicht nur auf die technologische Versiertheit jüngerer Arbeitnehmer zu fokussieren.
Sie plädierte für eine strategische Integration älterer wie jüngerer Beschäftigter durch einen Ansatz, der auf den drei P's: Passion, Persönlichkeit, Potenzial basiert.
Technologischer Fortschritt und gesellschaftliche Adaption
In der Auseinandersetzung mit der zunehmenden Technologisierung der Arbeitswelt betonte Dr. Irène Y. Kilubi die bleibende Relevanz des Menschen trotz aller Automatisierungs- und KI-Tendenzen: „Der Mensch bleibt immer und wird immer gebraucht, sobald eine neue Technologie infrage kommt oder genutzt wird.“ Diese Perspektive stellt den ausbalancierten Ansatz zwischen menschlichen Kompetenzen und technologischen Entwicklungen in den Vordergrund.
Den Begriff der „Romantisierung der Digitalisierung“ brachte Kay Mantzel in die Diskussion ein. Hierbei wird hinterfragt, ob die Digitalisierung ausschließlich positiv betrachtet wird oder ob eine kritische Auseinandersetzung mit ihren Auswirkungen notwendig ist – sowohl in beruflichen als auch in persönlichen Lebensbereichen.
Ein weiterer Aspekt war die bedeutende Rolle von Krisen, wie der Corona-Pandemie, in der Prägung junger Generationen. Dr. Kilubi stellte klar: „Das prägt dich auch. Du hast dann auch eine ganz andere Sichtweise auf die Gesellschaft.“ Solche Ereignisse rufen veränderte Wertvorstellungen und Ansprüche an Arbeitsplätze hervor.
Evolution der Arbeitsbedürfnisse
In der Diskussion kam auch die Veränderung der Bedürfnisse innerhalb der Arbeitswelt zur Sprache. Angelehnt an die Maslowsche Bedürfnispyramide wurde beleuchtet, wie sich berufliche Erwartungen durch den Fokus auf Sinnhaftigkeit und berufliche Sicherheit verschieben. Kay Mantzel argumentierte, dass heutzutage „durchaus zwei parallele Bedürfnispyramiden existieren, die berufliche und gesellschaftliche Entwicklungen anders gewichten.“
Die fortschreitende Automatisierung, insbesondere im Bereich des Recruitings, spielt ebenfalls eine bedeutende Rolle. Junge Arbeitnehmer sehen hierin sowohl Chancen als auch Risiken für ihre Karriereentwicklung.
Einfluss von Vorbildern in der modernen Arbeitswelt
Im abschließenden Teil der Diskussion reflektierten Dr. Kilubi und Julia Frohwein über die Rolle von Vorbildern in der heutigen Gesellschaft. Julia Frohwein bemerkte, dass prominente Persönlichkeiten wie Luisa Neubauer und Taylor Swift, sowie individuelle Vorbilder im unmittelbaren sozialen Umfeld, insbesondere für die jüngere Generation von wesentlicher Bedeutung sind.
Dr. Irène Y. Kilubi hob historische Gestalten wie Mahatma Gandhi als Vorbilder hervor, die gesellschaftlichen Impact haben und Inspiration bieten. Sie plädierte dafür, diesen Mangel an greifbaren Vorbildern in der heutigen Zeit durch eine positive Lernkultur in Unternehmen und Bildungseinrichtungen zu kompensieren.
Zusammenfassung
Die im Rahmen der Fachveranstaltung „Tuesday Talk: Joint Generations“ geführten Diskussionen verdeutlichten die Notwendigkeit, sich mit den komplexen Anforderungen der Generation Z auseinanderzusetzen. Die Geringerschätzung traditioneller Arbeitsformen zugunsten digitaler Lösungen, die Bedeutung von Diversität sowie die Rolle des Menschen in einer zunehmend automatisierten Welt erfordern einen durchdachten Wandel in den Unternehmensstrukturen. Nur durch strategische Integration und innovative Bildungsansätze kann eine nachhaltig attraktive und flexible Arbeitswelt geschaffen werden, die den Anforderungen sowohl der erfahrenen als auch der jüngeren Generationen gerecht wird.
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