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300 Mio EUR Sanierung: Wie Re-Use das ehemalige Sony Center zum Zukunfts-Campus transformiert

Mittwoch, 9. April 2025 | Online Event

Re-Use und CO₂-Reduktion im großen Maßstab: Placemaking in der Praxis

CO₂ als neue Währung der Immobilienbranche & modernes Placemaking für zukunftsgerechte Stadtentwicklung:

Das Center am Potsdamer Platz zeigt, wie Re-Use und CO₂-Reduktion zu den wahren Gamechangern in der Gebäudemodernisierung werden.Oxford Properties investiert 300 Mio. EUR in die Transformation des ehemaligen Sony Centers zu einem zertifizierten, nachhaltigen Büro-Campus (DGNB Platin). Gemeinsam mit dem Architekturbüro KINZO setzt das Projekt auf die maximale Wiederverwendung von Materialien, die nicht nur Ressourcen schont und Emissionen drastisch senkt, sondern auch ästhetische und funktionale Maßstäbe in der modernen Büroarchitektur neu definiert. 

Im Panel diskutieren Benjamin Gschnell (Oxford Properties) sowie Martin Jacobs und Karim El-Ishmawi (KINZO) über Herausforderungen, Visionen und die Zukunft nachhaltiger Stadtentwicklung.

Redesigned Forum ©Studio Odey

Lobby Building D ©Simon Schnepp

Event-Zusammenfassung (KI)

Innovative Umgestaltung am Potsdamer Platz: Fortschritte beim Sony Center

Im Rahmen der Veranstaltung "300 Mio EUR Sanierung: Wie Re-Use das ehemalige Sony Center zum Zukunfts-Campus transformiert" auf der Plattform BUILTWORLD diskutierten zwei zentrale Figuren der aktuellen Berliner Architektur- und Immobilienlandschaft: Karim El-Ishmawi, Architekt, und Benjamin Gschnell, Director of Asset Management bei Oxford Properties. Diese Experten beleuchteten die umfassende Transformation des ehemaligen Sony Centers am Potsdamer Platz und stellten heraus, wie dieses wegweisende Projekt architektonische, soziale und ökologische Impulse setzen soll.

Vernetzung und Aufenthaltsqualität im Fokus

Das Hauptaugenmerk bei der Umgestaltung des Sony Centers liegt auf der stärkeren Vernetzung mit der Umgebung. Karim El-Ishmawi betonte, dass das Ziel darin besteht, den Campus „mehr erlebbar zu machen und anzubinden“. Diese Vision verfolgt nicht nur die infrastrukturelle Integration in das umliegende Viertel, sondern auch die nachhaltige Erhöhung der Aufenthaltsqualität. Hierbei spielt ein grundlegend neu interpretiertes Quartierskonzept eine zentrale Rolle, welches sowohl Indoor- als auch Outdoor-Räume gleichermaßen neu berücksichtigt.

Ein weiteres Augenmerk liegt auf der Entwicklung des Retail-Konzepts am Potsdamer Platz. Ein wesentlicher Aspekt, so El-Ishmawi, ist die Anpassung der Angebote an die Bedürfnisse der Berliner Bevölkerung sowie der zahlreichen täglichen Besucher. Um das Sony Center weiterhin als Hub für jährlich etwa 7 Millionen Touristen zu positionieren, wird bestehendes Angebot erweitert und um neue, lokal relevante Angebote ergänzt.

Nachhaltigkeit als Leitprinzip

Benjamin Gschnell hob in seiner Diskussion die extensive Nachhaltigkeitsstrategie des Projekts hervor. Durch den Einsatz von Open-Source-Technologien können zukünftig Mieter ihren Energieverbrauch überwachen und optimieren. Technische Upgrades zielen dabei darauf ab, den CO2-Ausstoß der Anlage erheblich zu reduzieren. Prognosen zufolge könnten bis zum Jahr 2036 Energieeinsparungen von bis zu 75 Prozent im Vergleich zu 2015 erreicht werden. Damit ist das Projekt ein Vorbild für eine Energieeffizienz, die über rein ökonomische Erwägungen hinausgeht und eine Neudefinition von nachhaltiger Architektur darstellt.

Ein wesentlicher ökologischer Aspekt ist die Wiederverwendung von Baumaterialien. In ihren Vorträgen unterstrichen die Experten die Bedeutung nachhaltiger Praktiken in der Baubranche, indem Abfallprodukte anderer Bauvorhaben, wie Leuchtmittel oder Teppichbodenfliesen, gezielt wiederverwendet werden, was sowohl ökologisch als auch ökonomisch Vorteile bietet.

Placemaking und urbane Transformation

Ein weiteres Herzstück der vorgestellten Initiative ist das langfristige Placemaking. Ziel ist es, das Potenzial des gesamten Areals am Potsdamer Platz auszuschöpfen und als lebendiges Stadtviertel zu etablieren. El-Ishmawi betonte, dass zukünftige Arbeitsorte nicht lediglich Büros, sondern auch soziale und kulturelle Zentren sein werden. So soll das Sony Center nicht nur als Arbeitsort, sondern auch als Raum für soziale Interaktion, Einkäufe und Freizeitaktivitäten dienen.

Besonders innovativ ist der Ansatz zur Umnutzung ehemaliger Kinosäle. Ohne die bestehenden Strukturen radikal zu verändern, wird auf eine behutsame Umgestaltung gesetzt, wobei Räume für Fitness und Immersive Entertainment neu erschlossen werden. Besonders das ehemalige Imax-Kino wird in einen Foodcourt sowie in erweiterte Büroflächen umgewandelt. Diese Umnutzungen respektieren die architektonische Einzigartigkeit der bestehenden Struktur, wie El-Ishmawi betonte: „Die besonderen Architekturformen bieten Potenzial und charakteristische Merkmale, die nur im Bestand solcher Bauwerke existieren.“

Strategische Integration und Mobilität

Der Aspekt der Publikumsinteraktion wird unter anderem durch die Neugestaltung der Lobbys im Erdgeschoss hervorgehoben. Diese Bereiche sollen durch gezielte Maßnahmen transparenter und zugänglicher werden, wobei die Formensprache der Architektur Orientierung bietet und den Bezug zur umliegenden Stadtlandschaft stärkt. El-Ishmawi sprach von der Schaffung eines Treffpunkts, der urbane Werte verkörpert und die Vernetzung der Gebäudestruktur mit dem öffentlichen Raum erlaubt.

Ein bedeutender Beitrag zur umweltfreundlichen Mobilität wird durch das innovative Bike-Parking-Konzept geleistet. Dieses Konzept wurde in einer zuvor wenig genutzten Verbindungspassage installiert und unterstreicht den zukunftsweisenden Charakter des Projekts. Es ist ein weiteres Beispiel für die erfolgreiche Integration urbaner Nachhaltigkeitskonzepte am Potsdamer Platz.

Mix-Use-Campus und architektonische Perspektiven

Die intensivere Nutzung von Flächen innerhalb eines Mix-Use-Campus war ein zentrales Thema der Veranstaltung. Dies erleichtert laut El-Ishmawi sowohl die Revitalisierung als auch die Positionierung des Sony Centers als multifunktionalen Raum. Um höchstmögliche Zertifizierungen wie Platinum zu erreichen, ist die Implementierung klimafreundlicher Technologien unvermeidbar. So werden beispielsweise Technologien wie Green Steel eingesetzt, um die energetische Effizienz von Gebäuden zu verbessern, ohne die bestehende Architektur massiv zu verändern. Beide Experten unterstrichen die Bedeutung eines innovativen Umgangs mit langfristig angelegten Bau-Assets.

In der Summe demonstriert die Veranstaltung "300 Mio EUR Sanierung: Wie Re-Use das ehemalige Sony Center zum Zukunfts-Campus transformiert", wie verschiedene Projekte nicht nur ökologische Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung fördern, sondern auch, wie durch innovative Konzeptualisierungen und technologische Anwendungen bestehende und neue urbane Räume multiperspektivisch genutzt werden können. Die Revitalisierung des Sony Centers zeigt auf, wie Architektur, soziale Interaktion und ökologische Verantwortung in Einklang gebracht werden können, um zukunftsfähige Stadtlösungen zu entwickeln.

Panelisten

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