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Building Circular

Postbank Leipzig Revitalisierung: Digitaler Gebäuderessourcenpass für BREEAM

Freitag, 12. Januar 2024 | Online Event

Erstellung und Pflege des digitalen Gebäude Ressourcenkatalogs

Innovation für den Gebäudebestand: Bei der Revitalisierung der Postbank Leipzig wird konsequent auf Digitalisierung gesetzt. Die Bestandsaufnahme erfolgt innerhalb weniger Stunden mit genausten Laseraufnahmen. Ein besonderer Fokus liegt auf der Verwendung von umweltfreundlichen Materialien für den digitalen Gebäuderessourcenpass im Zuge der BREEAM Zertifizierung.

Die Neuausrichtung des Projekts bietet verschiedene Nutzungsmöglichkeiten. Die Lage in Kombination mit den geplanten Modernisierungen verspricht ein attraktives und dynamisches Geschäftsumfeld.

Event-Zusammenfassung (KI)

Kreislaufwirtschaft 2.0: Innovative Ansätze der Gebäudezirkularität im Fokus

Die Veranstaltung „BUILTWORLD“ vereinte Experten aus der Baubranche, um über zukunftsweisende Themen der Kreislaufwirtschaft und Gebäudezirkularität zu diskutieren. Unter der Beteiligung von Dr. Patrick Bergmann von Madaster Germany, Dr. Arne Tiddens von Lumoview Building Analytics und Niklas Seibel, einem Spezialisten für nachhaltiges Bauen, wurden neuartige Ansätze zur nachhaltigen Nutzung und Vermessung von Gebäuden beleuchtet.

Im Mittelpunkt des Webinars stand die Bedeutung einer fundierten Bestandsanalyse von Bauwerken, um deren Zirkularität und den CO2-Fußabdruck über den gesamten Lebenszyklus adäquat zu quantifizieren. Dr. Bergmann betonte die wachsende Nachfrage nach dieser Art von Informationen: „Potenzielle Käufer fragen gezielt solche Informationen ab, da sie für eine umfassende Berichterstattung unerlässlich sind.“ Die Bereitstellung dieser Daten wird zunehmend als Voraussetzung betrachtet, um moderne Anforderungen an die Nachhaltigkeit zu erfüllen und die Sanktionierungen bei deren Fehlen zu vermeiden.

Ein praktisches Beispiel für die Umsetzung innovativer Vermessungstechnologien präsentierte Dr. Arne Tiddens mit Lumoviews Methode zur Gebäudedatenerfassung. Die entwickelte Komplettlösung ermöglicht es, in kürzester Zeit umfassende Messungen durchzuführen, indem sowohl geometrische als auch visuelle Daten erfasst werden. „Wir haben eine Komplettlösung entwickelt, die in nur zwei Sekunden pro Raum eine umfassende Messung erlaubt“, erläuterte Tiddens. Diese Technologie fördert eine einfache Implementierung in Building Information Modeling (BIM)-Systeme und trägt so zu einer nachhaltigeren Bauprojektumsetzung bei.

Ein weiteres Highlight der Veranstaltung war die Implementierung von BREEAM-Standards bei Bestandsgebäuden. Die Erläuterungen von Niklas Seibel thematisierten die Relevanz der Materialqualität und des Gebäudebetriebs für die Erreichung hoher Standards. Es wurde auf die strategische Bedeutung von umfassenden Materialdatenbanken verwiesen, die gesetzliche Anforderungen erfüllen und gleichzeitig wirtschaftliche Vorteile für die Ressourcenplanung und den Einkauf bieten.

Das Webinar „BUILTWORLD“ zeigte eindrucksvoll auf, dass die nachhaltige Transformation der Bauwirtschaft nicht nur dringend erforderlich ist, sondern auch realisierbar durch praxisnahe Lösungen und technologische Innovationen unterstützt wird. Durch den intensiven Austausch über die Integration von Ressourcenkatalogen und die Nutzung von BREEAM-Zertifizierungen wurde das Potenzial nachhaltiger Bauansätze herausgestellt.

Ein faszinierendes Praxisbeispiel brachte das Postbankgebäude in Leipzig ein, das spezielle Herausforderungen durch das Atriumdach mit sich brachte, welche eine manuelle Dateneingabe über Excel erforderlich machte. „Dieses Gebäude erforderte eine spezialisierte Vorgehensweise, da das Atriumdach mit unseren Standardgeräten nicht erreichbar war“, erläuterte Seibel. Dies unterstrich die Flexibilität und Anpassungsfähigkeit, die in der Gebäudedatenerfassung unabdingbar sind.

Dr. Bergmann unterstrich die Bedeutung finanzieller Anreize für Eigentümer durch eine präzise Materialanalyse: „Die finanzielle Motivation der Eigentümer für eine präzise Materialanalyse kann extern initiiert werden, um die Vorteile einer solchen Untersuchung sichtbar zu machen.“ Diese Aspekte werden im erweiterten Ressourcenkatalog berücksichtigt, der auch potenzielle Rückbau- und Wiederverwertungskosten einschließt.

Dr. Tiddens hob hervor, dass durch effiziente Datenerfassungsmethoden die Kosten deutlich gesenkt werden können: „Unsere Methoden ermöglichten es, die Datenerfassungskosten auf etwa 50 Cent pro Quadratmeter zu drücken.“ Diese Wirtschaftlichkeit ist insbesondere bei größeren Projekten von Bedeutung und bietet eine umfassende sowie kosteneffektive Erhebung der baulichen Gegebenheiten.

Ergänzend stellte Dr. Bergmann die Herausforderungen bei der Erfassung technischer Anlagen vor, die aufgrund ihrer häufigen Positionierung in schwer zugänglichen Schächten komplikationsreich sind. Ein in Zusammenarbeit mit TGA-Spezialisten entwickeltes Whitepaper soll helfen, Schwerpunkte im Bereich der technischen Gebäudeausrüstung zu definieren und Datensätze fundierter zu erfassen.

Die Automatisierung und die energetische Simulation wurden als bedeutende Elemente bei der Reduktion der Kostenstruktur vorgestellt. Laut Dr. Tiddens liege der Vorteil in der immer weitergehenden Automatisierung: „Unsere Automatisierung wird immer höher, und in diesem Bereich sind wir sehr stark.“ Dies erlaubt es, auch bei begrenztem Budget detaillierte energetische Modelle zu erstellen, was insbesondere bei Nachhaltigkeitsprojekten relevant ist.

Abschließend wurde die Zirkularität und das Abfallmanagement thematisiert, wobei die Demontierbarkeit von Baumaterialien im Fokus stand. Niklas Seibel bemerkte, dass die Planungen oft von der Realität abweichen: „Wie es ein Architekt plant und dann am Ende gebaut wird, kann doch wieder etwas anderes sein.“ Das Rückbau- und Recyclingmanagement kann durch Recyclingnetzwerke effizienter gestaltet werden, obwohl es nie zur exakten Wissenschaft wird.

Die Veranstaltung „BUILTWORLD“ machte deutlich, dass technische und nachhaltige Aspekte im Bauwesen zunehmend integriert betrachtet werden müssen. Automatisierung und Nachhaltigkeitsanalysen wurden als zentrale Treiber zukünftiger Entwicklungsprozesse identifiziert, die sowohl ökonomische als auch ökologische Ziele nachhaltig unterstützen.

Panelisten

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