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Auf dem Weg zu Net-Zero: Realistische Ziele für Scope 3 - Erfahrungen aus der Projektentwicklung

Dienstag, 11. Juni 2024 | Online Event

Hier spielt die Musik: Über 90 % der THG Emissionen

Wie schaffen wir es Scope 3-Emissionen zu reduzieren? Die Baubranche ist ein bedeutender Emittent von Treibhausgasen, wobei etwa 10% der Emissionen in Deutschland aus dem Bau von Gebäuden resultieren. Diese Veranstaltung zielt darauf ab, realistische Klimaziele im Scope 3 zu setzen und effektive Maßnahmen zur Emissionsreduktion zu diskutieren.

Die Veranstaltung gibt tiefe Einblicke in die weniger untersuchten Herstellungsphasen, darunter die Verwendung von alternativen Konstruktionstechniken, Holz und emissionsarmen Materialien. 

Teilnehmer und Teilnehmerinnen erhalten detaillierte Einblicke in Best-Practices wie den Science Based Targets initiative (SBTi). Darüber hinaus diskutieren wir  Herausforderungen und notwendige Schritte zur Entwicklung konkreter Klimaziele für Immobilienentwickler

Event-Zusammenfassung (KI)

Strategien zur CO2-Reduktion in der Bauindustrie: Einblicke von der Veranstaltung "Auf dem Weg zu Net-Zero: Realistische Ziele für Scope 3 - Erfahrungen aus der Projektentwicklung"

Auf der renommierten Veranstaltung BUILTWORLD setzten sich Experten wie Madeleine Thon von Instone Real Estate, Jan Schulte im Walde von Neo und Vincent Cordier von Magnolia Consulting mit den Herausforderungen und Potenzialen der CO2-Reduktion in der Bauindustrie auseinander. Die Diskussion fokussierte sich auf Scope-3-Emissionen, innovative Bauweisen und die Nutzung interdisziplinärer Ansätze zur nachhaltigen Entwicklung.

Herausforderungen und Fokus auf Scope-3-Emissionen

Die Diskussionsteilnehmer widmeten sich eingehend den Scope-3-Emissionen, die in der Bauwirtschaft einen erheblichen Anteil der Gesamtemissionen ausmachen. Nach Vincent Cordier handelt es sich hierbei um „das unübersichtlichste Feld der gesamten Emissionen“. In der Bauindustrie entstehen diese Emissionen vor allem durch die Errichtung und Nutzung von Gebäuden. Diese Bereiche machen laut Cordier „über ein Drittel der globalen CO2-Emissionen“ aus, was verdeutlicht, dass hier erheblicher Handlungsbedarf besteht.

Innovative Strategien zur Emissionsreduktion

Instone Real Estate und Neo setzen auf innovative Lösungen zur Reduzierung von Emissionen. Jan Schulte im Walde betonte die Vorteile der vorgefertigten und standardisierten Bauweise, welche die Nachhaltigkeit des Bauprozesses verbessert und gleichzeitig zu einer Beschleunigung des Baufortschritts führt. Diese Methodik wird zunehmend auch in B-Standorten eingesetzt, um städtische Zentren zu entlasten und das Umland nachhaltiger zu gestalten.

Madeleine Thon hob hervor, dass Instone Real Estate über ein Projektvolumen von rund drei Milliarden Euro verfügt, um durch Akquisition und Bau neuer Projekte eine führende Rolle im nachhaltigen Wohnungsbau einzunehmen. Als entscheidender Erfolgsfaktor wird die strategische Ausrichtung auf umweltfreundliche Entwicklungsprojekte betrachtet.

Analyse und Werkzeuge zur Zielverfolgung

Ein weiterer Schwerpunkt war die methodische Herangehensweise zur Emissionsminderung. Vincent Cordier erläuterte den bedeutenden Einsatz von Tools zur Szenarienanalyse wie den Carbon Risk Real Estate Monitor (CRREM) und das SBTi-Tool. „Diese Werkzeuge erlauben eine präzise Bestimmung der Energieintensität und eine umfassende Bewertung der gesamten Klimawirkung eines Portfolios“, so Cordier. Die Integration solcher Tools in den Planungsprozess ermöglicht Unternehmen, klare CO2-Reduktionsziele für 2050 zu definieren und Zwischenziele zu setzen.

Bedeutung interdisziplinärer Ansätze

Die Notwendigkeit eines interdisziplinären Ansatzes zur Dekarbonisierung wurde mehrfach betont. Cordier unterstrich, dass „eine umfassende Strategie die Kooperation aller Beteiligten erfordert – vom Eigentümer bis zum Endnutzer“. Madeleine Thon ergänzte, dass nachhaltige Bauweisen und der Einsatz emissionsarmer Materialien eine ganzheitliche Aufgabe jeder Organisation darstellen sollten.

Nachhaltige Bauweisen: Holzbau als Schlüssel

Ein zentrales Thema der Veranstaltung war der Einsatz von Holzhybridbau. Im Rahmen des Projekts Impact werden spartenübergreifende Lösungen entwickelt, um die CO2-Emissionen in der Bauindustrie signifikant zu senken. Jan Schulte im Walde stellte ein Pilotprojekt im Düsseldorfer Süden vor, bei dem sowohl traditionelle als auch innovative Holzhybridbauweisen getestet werden. Diese Bauweise nutzt Brettsperrholz, um CO2-intensive Materialien zu ersetzen und die Materialeffizienz zu steigern.

Holz als Baustoff bietet Potenzial, den CO2-Ausstoß in der Herstellungsphase eines Gebäudes erheblich zu reduzieren. Holzhybrid-Konstruktionen ermöglichen es, den CO2-Fußabdruck eines Gebäudes signifikant zu verringern, so dass die Gebäude in der Herstellungsphase „klimaneutral oder sogar leicht negativ“ sein können, wie Schulte im Walde bemerkte.

Wirtschaftliche und regulatorische Herausforderungen

Trotz der ökologischen Vorteile stellt der Holzbau im Geschosswohnungsbau einige wirtschaftliche Herausforderungen dar, die teilweise zu erhöhten Kosten und reduzierter Flächeneffizienz führen können. „Während der Klimaeffekt positiv ist, zeigt die Gesamtwirtschaftlichkeit ein schwieriges Bild“, kommentierte Schulte im Walde. Dennoch wird Holzbau langfristig als vielversprechende Option für nachhaltiges Bauen gesehen, insbesondere bei Einhaltung aktueller Regulatorik.

Energiekonzepte in der Nutzungsphase

In der Nutzungsphase eines Gebäudes können durch den Einsatz von Wärmepumpentechnologien in Kombination mit Klimastrom signifikante CO2-Einsparungen erzielt werden. Diese Technologien könnten helfen, den CO2-Ausstoß um über 2.000 Tonnen zu reduzieren, was den Einfluss der Energieversorgung auf das Erreichen von Klimazielen verdeutlicht.

Resümee der Veranstaltung

Die Veranstaltung „Auf dem Weg zu Net-Zero: Realistische Ziele für Scope 3 - Erfahrungen aus der Projektentwicklung“ hat die vielfältigen Anstrengungen zur Dekarbonisierung der Bauindustrie beleuchtet. Von der Bedeutung der Scope-3-Emissionen bis zur Integration neuer Technologien und Bauweisen, verdeutlichte der Austausch die Komplexität der Herausforderung und die Vielzahl der Möglichkeiten, die Unternehmen zur Optimierung ihrer Umweltbilanz zur Verfügung stehen. Letztlich liegt der Schlüssel in der engen Zusammenarbeit aller Stakeholder und der konsequenten Nutzung innovativer Technologien, um die gesteckten Klimaziele zu erreichen und eine nachhaltige Zukunft für die Bauindustrie zu gestalten.

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