Immobilienmärkte Ausblick 2025
MIPIM Review & Marktausblick 2025: Wo stehen wir als Immobilienbranche?
Montag, 17. März 2025 | Online Event
Chancen und Herausforderungen in einem dynamischen Markt
Die Immobilienbranche steht vor einem weiteren Jahr voller Veränderungen. Geopolitische Unsicherheiten und veränderte Nutzungsanforderungen stellen Investoren, Finanzierer, Projektentwickler und Corporates vor neue Herausforderungen. Wie entwickeln sich die Märkte in Europa und weltweit? Welche Strategien sind in diesem Umfeld erfolgreich?
- MIPIM Sentiment & Fakten: Was waren die wichtigsten Themen in Cannes?
- Kapitalmärkte und Finanzierung: Welche Investitionsmöglichkeiten bieten sich trotz herausfordernder Rahmenbedingungen?
- Nutzerverhalten und Flächennachfrage: Wie verändern sich die Anforderungen bei den wichtigsten Assetklassen? Auf welchem Niveau sind die Mietmärkte?
- Nachhaltigkeit und Regulierung: Das ESG Ende bzw. wo stehen wir bei der Regulatorik in Europa?
- Digitalisierung: Von KI Anwendungen und Data Center über Startups bis zu Venture Capital - Wo stehen wir?
Event-Zusammenfassung (KI)
MIPIM Review & Marktausblick 2025: Wo stehen wir als Immobilienbranche?
Auf der diesjährigen BUILTWORLD, einer der weltweit bedeutendsten Immobilienmessen, kamen renommierte Experten der Branche zusammen, um die aktuellen Herausforderungen und Chancen im europäischen Immobilienmarkt zu diskutieren. Unter den Hauptrednern waren Dr. Harald Heim von Bilfinger Real Estate, Thomas Veith und Benjamin Schrödl von PwC, die gemeinsam tiefere Einblicke in die zukunftsweisenden Entwicklungen der Branche gaben.
Ein zentraler Diskussionspunkt drehte sich um die Auswirkungen der aktuellen geopolitischen Lage auf den europäischen Immobilieninvestmentmarkt. Insbesondere die brisanten politischen Entwicklungen, wie Trump 2 in den USA und die veränderte Verteidigungssituation in Deutschland, wurden als einflussreiche Faktoren identifiziert. Dr. Heim ging näher auf die langfristigen Implikationen ein und betonte: „Die gegenwärtige Unsicherheit erfordert von Investoren erhöhte Aufmerksamkeit und Flexibilität, um anhaltend stabile Renditen zu sichern.“
Thomas Veith stellte die vielfältigen Prioritäten von Investoren in den Fokus, die sich aufgrund der globalen wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen immer weiter verlagern. Während in den Americas und dem asiatisch-pazifischen Raum vor allem Renditen und Zinsentwicklungen dominieren, richte sich der europäische Diskurs zunehmend auf Infrastrukturinvestitionen. Veith kritisierte die bisherige Gelassenheit in Deutschland und mahnte: „Wir müssen mehr tun, um im internationalen Kapitalmarkt wettbewerbsfähig zu bleiben.“
Benjamin Schrödl brachte eine positive Note in die Diskussion, indem er von einer „Aufbruchsstimmung“ sprach und Potenzial für einen Marktaufschwung bis 2025 sah, trotz der bestehenden Unsicherheiten. Diese Einschätzung spiegelt das gestiegene Vertrauen wider, dass eine Rückkehr zur Normalität innerhalb des Marktzyklus bevorsteht.
Ein weiteres bedeutendes Thema war der technologische Wandel und dessen Einfluss auf den Immobiliensektor. Künstliche Intelligenz (KI) und Nachhaltigkeit standen hierbei im Mittelpunkt der Diskussion. Veith warnte davor, dass Europa Gefahr laufe, hinter die USA zurückzufallen, wenn es nicht ausreichend in innovative Technologien investiert. „Effiziente Prozesse und technologische Entwicklungen sind entscheidend dafür, wer künftig Marktführer sein wird“, betonte er.
Büroimmobilien und deren strategische Bedeutung wurden in Hinblick auf die aktuelle Marktlage ebenfalls intensiv erörtert. Dr. Heim erkannte Potenziale in gezielten Asset-Management-Maßnahmen und hob die Bedeutung fundierter Businesspläne hervor, die insbesondere auf energetische Optimierungen und den Abbau von Leerständen abzielen. Die strategische Bedeutung von Projektentwicklungen wurde zudem hervorgehoben, um die begrenzte Pipeline an qualitativ hochwertigem Neubau zu erweitern.
Der Fokus auf die Anpassung an veränderte Marktbedingungen wurde durch eine verstärkte Debt-Strategie untermauert. Diese bietet Investoren Flexibilität gegenüber den dynamischen Globalmärkte und ermöglicht ihnen, über unterschiedliche Finanzierungsinstrumente wie Mezzanine-Kapital in den Markt einzutreten. Veith erklärte: „Der traditionelle ‚Safe Haven‘-Status Deutschlands steht aufgrund globaler Dynamiken unter starken Herausforderungen.“
Die Debatte um ESG (Environmental, Social, Governance)-Themen wurde ebenfalls von Dr. Heim und Veith beleuchtet, die die Umsetzungsprobleme der Branche bei diesen Anforderungen ansprachen. Trotz der Herausforderungen bietet die Einhaltung von ESG-Kriterien Potenzial für positive Wertschöpfung. „Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit können Hand in Hand gehen“, bekräftigte Veith und bezog sich auf Studien, die sowohl Kostenersparnisse als auch positive Auswirkungen auf Werttreiber bestätigen.
Vor dem Hintergrund steigender öffentlicher Verschuldung und deren Auswirkungen auf Infrastrukturinvestitionen wurde die soziopolitische Dimension der Diskussion deutlicher. Laut Dr. Heim dürften erhebliche Investitionen in Verteidigung und Infrastruktur notwendig sein, was die Attraktivität von Immobilieninvestments im Vergleich zu anderen Assetklassen beeinflusst.
Private und öffentliche Kapitalzusammenarbeit steht im Mittelpunkt der Diskussion über die dringend benötigten Infrastrukturausgaben in Milliardenhöhe. Thomas Veith hob hervor, dass Nachhaltigkeit integraler Bestandteil der Gesamtstrategie werden müsse. „Effiziente Nutzung von privaten Investitionen zur Lösung von Nachhaltigkeits- und Digitalisierungsherausforderungen wird die Immobilienbranche voranbringen“, sagte er.
Zum Abschluss führte der Dialog zu den Chancen, die die aktuelle Marktsituation trotz der Herausforderungen auch bietet. Investitionen in nachhaltige und effiziente Immobilienlösungen bieten zukunftsorientierte Möglichkeiten. Dr. Heim betonte: „Die gegenwärtigen Baukapazitäten stellen eine Chance für den nächsten Konjunkturzyklus dar, vorausgesetzt, Baukosten werden strategisch gemanagt.“
Die BUILTWORLD bietet somit verschiedene Perspektiven auf die aktuellen Herausforderungen und Chancen im europäischen Immobiliensektor. Die Betonung liegt auf der Notwendigkeit konkreter strategischer Anpassungen an die vorherrschenden Herausforderungen, um die Branche zukunftssicher und widerstandsfähig zu gestalten.