Refurbishment bei Büroimmobilien: MACO 1927

Ein zentrales Thema der Diskussion war die strategische Vertiefung in Bestandsimmobilien und deren Anpassung an moderne Standards, ohne den historischen Wert zu verlieren. Wendland betonte: „Unsere DNA liegt in der Weiterentwicklung des Bestandes.“ Mit diesem Ansatz verfolgt die Art-Invest das Ziel, durch ein durchdachtes Refurbishment sowohl die wirtschaftliche als auch die ökologische Effizienz bestehender Gebäude zu steigern.

Nachhaltigkeit und ESG-Strategien

Die Bedeutung der ESG-Kriterien (Environmental, Social, Governance) und deren Integration in moderne Gebäudestrategien wurde ausführlich behandelt. Hilbert hob das Konzept der „Managed Sustainability“ hervor, das sich aus dem vorher etablierten „Managed to Core“ weiterentwickelt hat und nun eine intensivere Auseinandersetzung mit den ESG-Kriterien sowie den damit verbundenen regulatorischen Anforderungen beinhaltet. Dies umfasst unter anderem die Schaffung eines robusten Asset-Managements, was für Art-Invest mit einer Milliarde Assets under Management substanzielle Stabilität verspricht.

Marktsituation und Kapitaldiversifikation

Hilbert sprach die aktuellen Herausforderungen der Finanzierungslandschaft an, die durch eine „saure Gurkenzeit“ gekennzeichnet sei. Trotz schwieriger Marktbedingungen sieht er das starke Kapitalfundament des Unternehmens als Vorteil, um strategische Zukäufe zu tätigen. Die Bedeutung von Produktdiversifikation wird in der Möglichkeit des Ankaufs großer Wohnportfolios sichtbar, insbesondere im wohnungswirtschaftlichen Bereich.

Die paneuropäische Expansion der Art-Invest wurde von Wendland als strategisch vorteilhaft bewertet, um Kapitaldiversifizierung zu erreichen und neue Märkte wie Stockholm in die Wachstumspolitik aufzunehmen. Dies ermöglicht die aktive Teilnahme und lokale Präsenz in dynamischen Märkten wie London, Wien und Stockholm.

Nachhaltige Sanierung und historische Integration

Ein wesentlicher Bestandteil der Veranstaltung war die Debatte über den Erhalt der historischen Substanz bei Modernisierungsprojekten. Das Projekt in Düsseldorf, ein bedeutendes Sanierungsvorhaben, ist ein Paradebeispiel für die sensible Integration von Denkmalschutzaspekten in moderne Nutzungsanforderungen. Wendland und Hilbert illustrierten die Herausforderungen und Lösungen, die die Revitalisierung alter Gebäudestrukturen mit sich bringt, betonten aber gleichzeitig den kulturellen und architektonischen Wert, der durch solche Bemühungen gewonnen wird.

Energieeffizienz und Ökobilanz

Ein zentraler Aspekt der Diskussion war die Optimierung der Energieeffizienz und die Erarbeitung detaillierter CO2-Konzepte für sämtliche Projekte. Hilbert erklärte: „Unser Ansatz ist es, bei jedem Projekt eine CO2-Strategie zu entwickeln, die nach jeder Planungsphase überprüft und angepasst wird.“ Ergänzend dazu wird die Ökobilanzierung unter Berücksichtigung der DGNB-Zertifizierung in Angriff genommen, um die Umweltauswirkungen umfassend zu analysieren.

Die Nutzung nachhaltiger Energiequellen wie Photovoltaikanlagen auf Dachflächen wurde als entscheidender Schritt zur Senkung des CO2-Ausstoßes hervorgehoben. Alternativ werden innovative Möglichkeiten wie Abwasserwärmenutzung in Betracht gezogen, um die Klimaneutralität zu fördern.

Innovative Mobilitätskonzepte

Hilbert stellte das Mobilitätskonzept vor, das sowohl den Fahrradverkehr als auch die infrastrukturelle Förderung von nachhaltigen Transportlösungen einbezieht. Ladeinfrastruktur für Fahrräder sowie Reparaturstationen sind Kernbestandteile dieses Konzepts, das die Sicherheit und Effizienz urbaner Mobilitätsoptionen maximiert.

Zukunftsgerechte Entwicklung und Herausforderungen

Trotz der Fortschritte, die im Bereich der Holzbauweise erzielt wurden, erkennen Wendland und Hilbert die regulatorischen sowie technischen Grenzen, die den Einsatz von Stahlbeton in bestimmten Bereichen wie Brandschutz notwendig machen. Wendland betonte die Notwendigkeit, flexibel auf technische und regulatorische Herausforderungen zu reagieren und die Nutzung erneuerbarer Energiequellen bestmöglich zu optimieren.

Abschließend erörterten die Fachleute die Bedeutung individueller Projektleitfäden, um jeweilige natürliche Grenzbedingungen und Standards zu evaluieren. Dies bildet das Fundament für eine erfolgreiche Modernisierung, die sowohl den Erhalt urbaner Identität als auch ökonomische und ökologische Zielsetzungen miteinander vereint.

Das Webinar zeigte deutlich, wie wichtig eine durchdachte Sanierungsstrategie ist, die innovative Ansätze zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen anwendet und Bestandsimmobilien zukunftsfähig macht. Mit ihrer umfangreichen Expertise und dem Engagement gegenüber Umwelt und Gesellschaft leisten Wendland und Hilbert somit einen entscheidenden Beitrag zur Transformation der Immobilienbranche.

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