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Building Circular

Licht - Kreislauffähige Beleuchtungssysteme: Nachhaltige Konzepte und Lösungen

Mittwoch, 26. März 2025 | Online Event

Vom Green Deal in die Produkt Praxis

Wie können Lichtsysteme und Beleuchtung umweltförderlich und zukunftsfähig gestaltet werden?

Das Online-Event stellt innovative, zirkuläre Konzepte für nachhaltige Lichtlösungen vor. Entdecken Sie, wie ressourcenschonende Materialien, modulare Designs und Recyclingstrategien die Beleuchtungsbranche revolutionieren und gleichzeitig Energieeffizienz und Designansprüche vereinen.

Tauchen Sie ein in die Welt des innovativen Lichts. Erfahren Sie, wie neue Kreislaufwirtschaftsstrategien Abfälle neu definieren und CO-Emissionen reduzieren.

Event-Zusammenfassung (KI)

Erfolgreiches Fach-Webinar "Licht - Kreislauffähige Beleuchtungssysteme: Nachhaltige Konzepte und Lösungen"

Im Rahmen des hochkarätigen Fach-Webinars "Licht - Kreislauffähige Beleuchtungssysteme: Nachhaltige Konzepte und Lösungen" versammelten sich prominente Vertreter der Beleuchtungsbranche, um über innovative Lösungen und die Herausforderungen der Kreislaufwirtschaft zu diskutieren. Unter den Teilnehmern waren Sabrina Bräuß, Ines Göbel und Dr. Sebastian Knoche. Diese Experten beleuchteten die vielschichtigen Aspekte der Transformation hin zu einer nachhaltigeren, zirkulären Wirtschaft im Beleuchtungssektor.

Der Fokus der Veranstaltung lag auf der grundlegenden Neuausrichtung der Nachhaltigkeitsstrategien der Unternehmen. Ines Göbel stellte die Strategie der Zumtobel Group vor, die auf die Pfeiler CO2-Reduktion, Kreislaufwirtschaft und Partnerschaften basiert. Hervorgehoben wurde die Notwendigkeit, Produkte von Anfang an kreislauffähig zu designen, um sowohl Materialgesundheit als auch Transparenz hinsichtlich kritischer Inhaltsstoffe sicherzustellen. Dies wird durch die Einhaltung von Standards wie die Cradle to Cradle Certified Restricted Substances List gewährleistet. Ein Zitat von Göbel fasst diese Herangehensweise prägnant zusammen: „Das Design der Produkte muss von Beginn an auf Kreislauffähigkeit ausgerichtet sein.“

Die Bedeutung der Zusammenarbeit innerhalb der Branche wurde von Sabrina Bräuß hervorgehoben. Sie wies darauf hin, dass eine koordiniert geführte Umstellung essenziell ist: „Es gilt, dass wir uns als größte Beleuchtungshersteller zusammentun, in die gleiche Richtung denken und arbeiten.“ Nur durch kollektive Anstrengungen könne eine effektive Transformation erreicht werden.

Dr. Sebastian Knoche ergänzte diese Perspektiven mit einem Blick auf die Einführung von LED-Technologien und den damit verbundenen Herausforderungen. Die anfängliche Orientierung auf langlebigere, jedoch weniger austauschbare Leuchtmittel war hinderlich für die Kreislauffähigkeit. Eine Rückbesinnung auf modulare und austauschbare Systeme, besonders im Bereich der technischen Beleuchtung für professionelle Anwendungen, sei notwendig.

Ein weiteres Kernthema war die Anpassung an gesetzliche Vorgaben, wie den European Green Deal und die neue Ecodesign Directive, die die proaktive Integration der Kreislaufwirtschaft in Geschäftsmodelle fordern. Diese Regulierungsvorgaben untermauern nicht nur die Notwendigkeit zur Emissionsreduktion, sondern auch die Marktresilienz gegenüber Rohstoffknappheit.

Zusätzlich zu den konzeptionellen Ansätzen wurden auch konkrete Projekte und technologische Innovationen vorgestellt. Beispielhaft nannte Göbel ein Pilotprojekt im Retail-Bereich, bei dem durch gezielte Demontage 425 von 431 Leuchten zur Wiederverwendung gerettet werden konnten. Solche Maßnahmen führen nicht nur zu Kosteneinsparungen, sondern auch zur signifikanten Reduktion von CO2-Emissionen.

Sabrina Bräuß von My Creation brachte mit der Vorstellung der additiven Fertigung eine weitere Dimension in die Diskussion ein. Der 3D-Druck ermöglichte eine präzisere Anpassung an Kundenbedürfnisse und reduzierte Produktionsabfälle durch den Einsatz von mindestens 65% recycelter Materialien. Diese stammen aus postindustriellen Abfällen oder biozirkulären Quellen und die Fertigung erfolgt lokal, um Transportemissionen zu minimieren.

Besondere Aufmerksamkeit wurde auf die Notwendigkeit gelegt, wartungsfähige und langlebige Produkte zu entwickeln. Bräuß unterstrich die Bedeutung der Zirkularität für die Industrie: „Wartungsfähigkeit, Aufrüstbarkeit und Reparierbarkeit sind entscheidende Faktoren.“ Neben technischen Innovationen wurde die Rolle von Environmental Product Declarations (EPDs) als unverzichtbares Instrument zur Vergleichbarkeit der Umweltverträglichkeit von Produkten hervorgehoben.

Dr. Knoche präsentierte Erkenntnisse aus dem Sumatra-Forschungsprojekt von Trilux, in dem Ökobilanzen als zentrales Instrument zur Messung von Umweltwirkungen über den gesamten Produktlebenszyklus genutzt werden. Diese Analysen zeigen, dass in der Nutzungsphase die meisten CO2-Emissionen entstehen, während in der Herstellung der Ressourcenverbrauch, insbesondere bei Elektronikkomponenten, dominiert.

Ein weiterer Aspekt des Webinars waren innovative Geschäftsmodelle wie "Light-as-a-Service". Ines Göbel argumentierte, dass durch dieses Modell nicht nur die Materialnutzung verlängert wird, sondern auch eine stärkere Kundenbindung entsteht. Diese Konzepte erweitern die Geschäftsperspektiven und schaffen zusätzliche Wertschöpfung über mehrere Nutzungsschleifen hinweg.

Dr. Knoche berührte zudem die Herausforderungen des Recyclings von Leuchten, insbesondere die geringe Verwertbarkeit von Kunststoffanteilen in herkömmlichen Recyclinganlagen. Die Beleuchtungsindustrie steht vor der Herausforderung, den Recyclingprozess weiter zu optimieren, um die Wiederverwertung zu steigern.

Abschließend wurde deutlich, dass der Erfolg der Kreislaufwirtschaft stark von der Zusammenarbeit zwischen Herstellern und Kunden abhängig ist. Intensive Kooperationen und die Entwicklung von effektiven Rücknahmelogistik- und remanufacturing-Strategien sind entscheidend, um zirkuläre Geschäftsmodelle zu implementieren und die Herausforderungen der linearen Wertschöpfung zu überwinden.

Die Veranstaltung "Licht - Kreislauffähige Beleuchtungssysteme: Nachhaltige Konzepte und Lösungen" hat deutlich gemacht, dass die Transformation zu einer nachhaltigen und zirkulären Beleuchtungsindustrie nicht nur technologisches Umdenken erfordert, sondern auch den Willen zur intersektoralen Zusammenarbeit und zur Veränderung etablierter Geschäftsmodelle. Mit Blick auf die vorgestellten Pilotprojekte und Innovationstreiber ist die Branche auf einem vielversprechenden Weg, Nachhaltigkeit als Selbstverständlichkeit zu integrieren.

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