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Kreative Alternativen & neue Nutzungen innerstädtischer Leerstände

Donnerstag, 20. Juni 2024 | Online Event

NEW LIFE - Ideen und Best Practice Erfahrungen für Immobilien

Wider der Monotonie und dem Leerstand unserer Innenstädte

Die Transformation leerstehender Innenstadtimmobilien ist eines der aktuell spannenden Themen in der Immobilienbranche. Insbesondere ehemalige Warenhäuser bieten ein enormes Potenzial für vielfältige Nutzungen wie Wohnen, Büros, Gastronomie, Freizeit, Bildung und Kultur. Dabei stehen innovative Konzepte im Fokus, die nicht nur eine breite Zielgruppe ansprechen, sondern das Leben der Menschen gezielt unterstützen und verbessern. Gerade die Verschmelzung von Handel, Gastronomie und Dienstleistungen zu hybriden Flächen wird zunehmend relevant, wobei die Nähe zu Kund:innen und die Schaffung einer einladenden Atmosphäre eine zentrale Rolle spielen.

Die Zukunft solcher Projekte liegt in flexiblen und variablen Raumkonzepten, die sich den sich wandelnden Bedürfnissen der Menschen anpassen können. Vor dem Hintergrund der Megatrends der Zukunft, wie New Work, Mobilitätswandel und demografischen Veränderungen, gilt es, innovative Ansätze für die Gestaltung lebendiger urbaner Räume zu entwickeln. Die Diskussion über die Nutzung leerstehender Innenstadtimmobilien bietet Raum für die Erkundung neuer Möglichkeiten und die Schaffung nachhaltiger, zukunftsweisender Lösungen für die Herausforderungen des Leerstands.

Event-Zusammenfassung (KI)

Zukunft der Warenhäuser: Kreativität, Nachhaltigkeit und Zwischennutzung im Fokus

Im Rahmen der vierten Ausgabe der New Life Serie widmete sich das Webinar „Kreative Alternativen & neue Nutzungen innerstädtischer Leerstände“ der Diskussion um innovative Strategien zur Revitalisierung von leerstehenden Immobilien in urbanen Räumen. Zu den namhaften Experten, die ihre Einsichten präsentierten, zählten Eva Nieuweboer, Projektmanagerin für Kunst, Kultur und Events, Peter Roth von Mint Architektur und Roland Schwerdtfeger von Condlab. Das Gespräch bot einen tiefen Einblick in die Möglichkeiten, durch kreative Nutzungsformen und nachhaltige Konzepte einen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Mehrwert zu schaffen.

Kreative Zwischennutzung als Innovationsmotor

Eva Nieuweboer, die für den Verein Transiträume tätig ist, der sich der Förderung von kreativen Initiativen durch die Bereitstellung freistehender Flächen widmet, stellte die Bedeutung von kulturellen Konzepten im Kontext der Zwischennutzung leerstehender Immobilien heraus. Ihr Credo „Wir öffnen Räume für die Kunst“ spiegelt den Ansatz wider, in dem Temporäre Installationen und kulturelle Veranstaltungen Künstlern und Kreativen einen Platz bieten, Leerstände zu beleben und den Wandel in gentrifizierten Stadtteilen voranzutreiben. Nieuweboer beton, dass solche Zwischennutzungen nicht nur kulturelle, sondern auch tiefgreifende ökologische und wirtschaftliche Vorteile bieten können.

Durch diese Ansätze kann der Verein maßgeblich zur Erreichung der SDG-Ziele, speziell SDG 11 – Nachhaltige Städte und Gemeinden, beitragen und so Leerständen eine neue Perspektive aufzeigen. Sie betonte außerdem die Wichtigkeit des Stakeholder-Managements und die Notwendigkeit, die breite Öffentlichkeit in Stadtentwicklungsprozesse zu integrieren. Der Ansatz wäre weiter erleichtert, wenn Verfahren vereinfacht würden, um kreative Nutzungskonzepte effizient umsetzen zu können.

Bestandsoptimierung: Die Rolle der Kreativwirtschaft

Peter Roth von Mint Architektur beleuchtete die Rolle seines Unternehmens innerhalb des ATP-Konzerns als Innovationsführer in der Bestandsoptimierung. Insbesondere in der Transformation von ehemaligen Warenhäusern zu Mixed-Use-Immobilien sieht Roth eine vielversprechende Möglichkeit, um Innenstädten neuen Schwung zu verleihen. Das Konzept, bestehende Gebäude einer umfassenden Sanierung zu unterziehen, um so die Kriterien von Nachhaltigkeit und Denkmalpflege zu erfüllen, ermöglicht die Schaffung von Räumen, die sowohl als Wohnraum als auch für die Gastronomie genutzt werden können.

Roth akzentuierte die Bedeutung, mutige und innovative Ansätze für die Zwischennutzung zu entwickeln. Wie er erläuterte: „Wir müssen mutiger sein“; das Musterbeispiel des Feature-Labs in Hamburg zeigt auf, dass der anfängliche Investitionsaufwand durch langfristige Vorteile, insbesondere durch die Unterstützung junger Startups, kompensiert werden kann.

Second-Life-Kaufhäuser: Ein Modell für die Zukunft

Roland Schwerdtfeger führte die Diskussion mit der Vorstellung des Second-Life-Kaufhauses, einem innovativen Ansatz, der sich vom traditionellen Sozialkaufhaus abhebt. Dieses Modell, aktuell in einem Pilotprojekt in Leipzig umgesetzt, zielt darauf ab, die Mitte der Gesellschaft anzusprechen und Innenstädte durch die Reduzierung von Leerständen zu beleben. Schwerdtfeger sieht darin ein bedeutendes Nachhaltigkeitsprojekt: „Nachhaltigkeit ist kein Zeitphänomen oder eine Zeiterscheinung, sondern dieses Thema bleibt.“ Der Vorteil solcher Kaufhäuser liegt in ihrer hervorragenden Lage, häufig in erstklassigen Lagen, wo eine wirtschaftlich rentable Nutzung besonderes Potenzial entfaltet.

Er betonte die Dringlichkeit, die ökologische und soziale Verantwortung ernst zu nehmen und vorhandene bauliche Strukturen effektiv zu nutzen, um Abriss und Neubauten zu vermeiden. Solche Konzepte interagieren positiv mit der lokalen Gemeinschaft, fördern Interaktion und bieten praktische Dienstleistungen wie den Verleih von Werkzeugkästen an. Die Herausforderung bleibt jedoch, Akteure aus Politik, Verwaltung und lokalem Einzelhandel zu gewinnen, um eine koordinierte und strategische Weiterentwicklung solcher Projekte zu gewährleisten.

Synergien für nachhaltige Stadtentwicklung

Die Veranstaltung „Kreative“ verdeutlichte, dass der Schlüssel zu einer erfolgreichen städtischen Entwicklung in der Fähigkeit liegt, neue Nutzungsformen für Leerstände zu denken und Synergien zwischen Kunst, Kultur und Bauwirtschaft zu schaffen. Die vorgestellten Projekte zeigen anschaulich, wie durch gezielte Zwischennutzung gesellschaftlicher Mehrwert entsteht und ein nachhaltiger Beitrag zur Stadtentwicklung geleistet werden kann.

Abschließend bleibt festzuhalten, dass eine enge Kollaboration aller Stakeholder notwendig ist, um den zunehmenden Herausforderungen urbaner Räume zu begegnen und eine nachhaltige Vision für die Städte der Zukunft zu etablieren. In diesem Sinne ruft Eva Nieuweboer abschließend dazu auf: „Die Verfahren müssen vereinfacht werden“ – ein Appell, der als Startschuss für eine neue Ära schöpferischer Stadtentwicklung gelten könnte.

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