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Zukunft der Innenstädte - Herausforderungen und Potenziale von Warenhaus Umnutzungen

Dienstag, 20. Februar 2024 | Online Event

Insolvenzen & Rettungsversuche: Wie bewahren wir deutsche Innenstädte vor dem Aus?

Reorganisation des städtischen Raums? Einst zentrale Elemente des städtischen Einzelhandels, gelten Warenhäuser heute oft als veraltet. Mit dem Auszug von Nutzern bieten sich neue Chancen für Umnutzung und Revitalisierung dieser Immobilien.

Doch welche Umnutzungsideen für Warenhäuser gibt es? Sind diese nur in Bezug auf das unmittelbare Objekt oder die ganze Innenstadt neu zu denken? Wie kann der Bestand erhalten werden, weil ein Abriss und Neubau keine Option mehr ist? Wie kann die komfortable Situation der Vergangenheit von 1 großem Mieter mit hohen und langen Mieteinnahmen hin zu einem Objekt mit vielen Nutzungen und in Teilen kurzen Mietvertragslaufzeiten bewältigt werden?

Wir sprechen über Potenziale, Herausforderungen und wirtschaftlichen Überlegungen, die mit der Konversion von Kauf- und Warenhäusern in andere Assetklassen verbunden sind. Diese Veranstaltung beleuchtet, unter welchen Bedingungen eine Umnutzung sinnvoll ist und welche Rolle die Immobilienkonversion bei der Neugestaltung unserer Städte spielt. 

Eines ist klar: Es braucht innovative Ansätze und nachhaltige Lösungen um unsere Innenstädte vor dem Aus zu bewahren.

Event-Zusammenfassung (KI)

Zukunft der Innenstädte - Herausforderungen und Potenziale von Warenhaus Umnutzungen

In einer wegweisenden Fachveranstaltung mit dem Titel "Zukunft der Innenstädte - Herausforderungen und Potenziale von Warenhaus Umnutzungen" kamen renommierte Experten zusammen, um die Herausforderungen und Chancen der Revitalisierung innerstädtischer Immobilien zu diskutieren. Unter den Teilnehmern befanden sich so prominente Namen wie Prof. Dr. Florian Hackelberg, ein führender Kopf in der Immobilienwirtschaft, Prof. Tatjana Sabljo, bekannt für ihre innovativen Konzepte in der Stadtentwicklung, Julian Zehner von JLL, sowie Experten wie Albert Achammer und Benjamin Schrödl. Im Zentrum der Diskussionen standen die Transformationsprozesse von klassischen Warenhäusern und die damit verbundenen rechtlichen, technischen und wirtschaftlichen Herausforderungen.

Das Revival der Innenstadtwarenhäuser steht im Kontext eines immobilienwirtschaftlichen Wandels, der nachhaltige Strategien zur Neugestaltung urbaner Räume erfordert. Prof. Dr. Florian Hackelberg eröffnete die Debatte mit einer historischen Einordnung der Warenhäuser, die er als "monofunktionale Spezialimmobilien" beschrieb, vergleichbar mit anderen immobilienwirtschaftlichen Herausforderungen wie etwa der Telefonzelle. „Das zentrale Problem der Warenhäuser liegt in ihrer Anpassungsfähigkeit an moderne Marktanforderungen“, erklärte Hackelberg. Er forderte eine interdisziplinäre Betrachtungsweise, bei der nicht nur betriebswirtschaftliche, sondern auch gesamtgesellschaftliche Perspektiven einbezogen werden. Eine rein betriebswirtschaftliche Sichtweise greife deutlich zu kurz, meinte er.

Ein wichtiger Diskussionspunkt war die Erkenntnis aus einer Studie der Technischen Universität Darmstadt zur Resilienz von Innenstädten, die Mischkonzepte als besonders vielversprechend darstellte. Die Umwandlung von Warenhäusern in Büroflächen, Ärztehäuser, Hotels oder Wohnräume erfordert signifikante Investitionen, birgt jedoch Potenzial für nachhaltigen Erfolg und erhöhte Resilienz urbaner Strukturen.

Prof. Tatjana Sabljo präsentierte ein gelungenes Beispiel aus Hannover, wo ein ehemaliger Galeria Kaufhof mittels einer Zwischennutzung in ein „Haus der Wissenschaft“ transformiert wurde. „Wir haben uns die Flächen aufgeteilt und dort finden jetzt unsere Seminare und Vorlesungen statt“, erläuterte Sabljo. Diese Kooperation verschiedener Institutionen demonstriert eindrucksvoll, wie Wissenschaft institutionen städtische Räume revitalisieren können und darüber hinaus ökonomische Vorteile für das benachbarte Geschäftsumfeld generieren. Albert Achammer thematisierte die architektonischen und planerischen Herausforderungen solcher Umnutzungsprojekte. Er unterstrich das integrale Planungsmodell, bei dem Architekten und Ingenieure von Anfang an kooperieren, um sowohl ästhetische als auch funktionale Aspekte neuer Nutzungskonzepte zu vereinen. „Diese Projekte erfordern eine Zusammenarbeit der besten Köpfe, um den Balanceakt zwischen wirtschaftlicher Tragfähigkeit und gesellschaftlichem Nutzen zu meistern“, so Achammer.

Julian Zehner von JLL beleuchtete die wirtschaftlichen und logistischen Perspektiven für die Umnutzung. Besondere Herausforderungen stellen die gestiegenen Zinsen und Baukosten dar, die in Kombination mit variablen Mietpreisen eine sorgfältige wirtschaftliche Überprüfung der Standorte notwendig machen. Dennoch bieten diese Umstrukturierungen auch Chancen in Form von Logistikflächen für die letzte Meile der städtischen Warenverteilung, die insbesondere in der urbanen Mobilität von Bedeutung ist. Ein weiteres Augenmerk liegt auf der Integration von Mobilitäts-Hubs, die moderne Anforderungen an Nachhaltigkeit und urbane Mobilität spiegeln.

Benjamin Schrödl inspirierte die Diskussion mit realen Beispielen erfolgreicher Warenhausprojekte. Er unterstrich die Bedeutung gut umgesetzter Entwicklungsstrategien, die den Anforderungen von Konsumenten und Gemeinden entsprechen müssen. Der Schlüssel zu einer erfolgreichen Transformation liegt in der effektiven Vernetzung lokaler und globaler Best Practices sowie innovativer Konzepte, um umfassende Stadtteilentwicklungen voranzutreiben.

Schließlich hob Prof. Hackelberg den internationalen Kontext hervor, indem er die Möglichkeit skizzierte, aus globalen Beispielen zu lernen, um in Deutschland flexible Bauordnungen und rechtliche Rahmenbedingungen zu etablieren. Prof. Sabljo ergänzte dies mit ihrem Hinweis auf die Vereinfachung der Landesbauordnung in Niedersachsen, durch die Umbauten erleichtert würden, um die Revitalisierung weiter zu fördern.

Zusammengefasst zeigte die Veranstaltung, dass die Revitalisierung innerstädtischer Immobilien eine vielschichtige Aufgabe ist, die nur durch Kollaboration und den Einsatz diverser Nutzungskonzepte bewältigt werden kann. Mischnutzung und kreative Raumkonzepte stellen die Schlüssel zur Wiedereinbindung dieser Gebäude in das urbane Leben dar und haben das Potenzial, den städtischen Raum nicht nur funktional zu erweitern, sondern auch den ökologischen Fußabdruck der gebauten Umgebung zu minimieren. In einem kontinuierlichen Austausch zwischen Kommunen, Architekten, Entwicklern und weiteren Akteuren lassen sich zukunftsfähige und lebenswerte Stadtentwicklungen bewerkstelligen, die in ihrer strategischen und planerischen Ausrichtung generationsübergreifende Lösungen bieten.

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