IMPACT: ESG Ratings for a better world
Freitag, 12. April 2024 | Virtual Online Event
Rate the raters: Die wichtigsten ESG Ratings in der Übersicht
S&P, MSCI, CDP, Bloomberg, Sustainalytics, ISS, GRESB, Scope...Erfahrungen aus der Anwendung diverser ESG Ratings
Institutionelle Investoren müssen Entscheidungen treffen und dabei zwischen vielen Alternativen auswählen. Nachhaltigkeit als zusätzliche Komponente in den Auswahl- und Anlageprozessen macht alles noch ein Stück komplexer. Spätestens jetzt kommen ESG-Reportings und ESG-Ratings für Manager, Fonds und alle Kapitalmarkt gelisteten Unternehmen ins Spiel. Am einfachsten für die (geprüfte) Transparenz wäre ein globaler Reporting-Standard, aber der ist (noch) nicht verfügbar.
Wir erklären, warum das so ist und was man heute schon in Angriff nehmen sollte. Dabei gehen wir darauf ein, welche Kriterien beim Rating eine Rolle spielen und welche Ratings aus welcher Perspektive eine Rolle spielen. Die ausgewiesenen Experten für Reporting, Rating und Anwendung werden Rede und Antwort stehen.
Event-Zusammenfassung (KI)
IMPACT: ESG Ratings for a better world
Auf der Fachveranstaltung IMPACT trafen sich führende Expertinnen und Experten, um wesentliche Themen zu Nachhaltigkeit und ESG-Ratings (Environmental, Social, Governance) zu diskutieren. Zu den Teilnehmern gehörten Susanne Eickermann-Riepe, eine renommierte Spezialistin für Nachhaltigkeitsfragen, Nadja Picard von PwC mit einem Fokus auf Investorenperspektiven, Sonja Knorr von Europas größter Ratingagentur Scope Ratings, Robert Kitel und Jonathan Przybylski von Vonovia.
ESG-Ratings gewinnen an Bedeutung
Die Diskussionen auf der Veranstaltung reflektierten die zunehmende Bedeutung von ESG-Ratings als zentrale Faktoren, die Investitionsentscheidungen und die öffentliche Wahrnehmung beeinflussen. Laut Susanne Eickermann-Riepe sind diese Ratings entscheidend für die Bewertung des Nachhaltigkeitsprofils von Unternehmen, besonders in der europäischen Immobilienbranche, die aktuell ein stagnierendes Wachstum erlebt. Sie betonte den Einfluss der öffentlichen Wahrnehmung auf Nachhaltigkeit: „Wir müssen versuchen, Nachhaltigkeit zur Normalität zu machen.“
Ein wichtiger Aspekt der Veranstaltung war die Rolle der Governance innerhalb des ESG-Kontextes. Hier wies Eickermann-Riepe auf potenzielle Risiken hin, da der europäische Green Deal viele regulatorische Anforderungen schafft, aber gleichzeitig offene Fragen zur Biodiversität und urbanen Entwicklung aufwirft.
Herausforderungen bei Datenanforderungen
Ein wiederkehrendes Thema in den Diskussionen war die Herausforderung der Datenanforderungen. Um zuverlässige ESG-Ratings zu gewährleisten, ist eine umfassende Datengrundlage erforderlich. Diese sollte alle Ebenen der unternehmerischen Tätigkeit abdecken, von der Unternehmensführung bis hin zu einzelnen Vermögenswerten. Eickermann-Riepe bemerkte hierzu: „Die harte Wahrheit wird am Ende an den Datenpools zerren, die die Unternehmen vorbereitet haben.“
Auch Nadja Picard von PwC hob die Bedeutung der Integration von ESG-Daten in bestehende Berichterstattungsprozesse hervor. Sie wies darauf hin, dass es trotz wachsender Anforderungen möglicherweise an Ressourcen mangelt, um diese Daten auf gleiche Weise wie finanzielle Daten zu berücksichtigen, was eine zukünftige Herausforderung für Unternehmen darstellt.
Integration von Nachhaltigkeit im Bauwesen
Ein Fokus der Veranstaltung lag auch auf der Integration von Nachhaltigkeit im Bauwesen, besonders durch Initiativen wie dem New European Bauhaus. Diese Initiativen zielen darauf ab, Nachhaltigkeit in die Förderungsstrukturen zu integrieren, wobei die Europäische Investitionsbank als Finanzierungsquelle den Übergang zur Nachhaltigkeit unterstützt.
Datengrundlage und Transparenz: Anforderungen und Hemmnisse
Ein zentraler Bestandteil der Diskussion war die Notwendigkeit einer konsistenten Datenaufbereitung, um verlässliche Nachhaltigkeitsberichte zu erstellen. Sonja Knorr von Scope unterstrich dies durch die Betonung der Bedeutung von Smart Metering und der digitalen Verfügbarkeit von Daten. Dies ermöglicht eine fundierte Analyse der energetischen Optimierungspotenziale und ist unerlässlich für eine aussagekräftige Nachhaltigkeitsberichterstattung.
Jedoch zeigte die Diskussion auch die Schwierigkeiten bei der Vergleichbarkeit von ESG-Scores auf. Unterschiedliche Flächendefinitionen und Fokussierungen auf CO2-Emissionen versus Energieverbräuche erschweren das Benchmarking. Nadja Picard kommentierte die oftmals intransparente Methodik dieser Scores: „Die Gewichtung unterschiedlicher KPI-Daten ist meist intransparent.“
Zukunftsperspektiven und regulatorische Herausforderungen
Im Bereich der Sustainable Finance wird der Druck auf die Finanzmärkte zunehmen, die Risiken genau zu bewerten und gleichzeitig den gesetzlichen Vorgaben zu entsprechen. Der derzeitige Fokus auf bestehende Bestände und deren Optimierung erfordert ein Umdenken innerhalb der Branche, wie Sonja Knorr betonte: „Das ist ein Thema, wo wirklich eine Menge Herausforderungen vor uns liegen.“
Jonathan Przybylski hob die Notwendigkeit der Konsolidierung der vielfältigen Rating-Anforderungen hervor. Er äußerte den Wunsch nach einer Reduzierung dieser Anforderungen, um mehr Ressourcen für wesentliche Unternehmensziele zu mobilisieren: „Das zurückzudrehen wäre schön.“
Fazit
Die Veranstaltung IMPACT unterstrich die absolute Notwendigkeit, eine kohärente und umfassende Integration von ESG-Kriterien in die Unternehmensberichterstattung zu erreichen. Dies ist entscheidend, um den steigenden Anforderungen des Marktes und der Gesellschaft gerecht zu werden. Die Diskussionen haben die Herausforderungen und Chancen aufgezeigt, die mit der Nutzung und Verbesserung von Nachhaltigkeitsratings verbunden sind. Im Angesicht der regulatorischen Komplexität und der Notwendigkeit umfangreicher Dateninfrastruktur bleibt der Weg zu einer nachhaltigen Finanzwirtschaft anspruchsvoll, aber unabdingbar.
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