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Immobilienwerte sichern durch Dekarbonisierung: Strategie und konkrete Schritte
Freitag, 15. März 2024 | Online Event
Erfolgreiche Transformation – vom ersten CO2-Audit zum klimaneutralen Gebäude
Politische Vorgaben, ökologische und ökonomische Zwänge erfordern die energetische Transformation von Immobilien. Diese ist jedoch komplex, denn die Planung von Maßnahmen hängt an vielen verschiedenen Faktoren wie technische Umsetzbarkeit, Finanzierbarkeit und wirtschaftlicher Nutzen, Leerstand oder aktuell genutzte Flächen, Datenverfügbarkeit und Entscheidungsgrundlagen.
Und nicht zuletzt stellt sich immer auch die Frage: Passen die jeweiligen Dekarbonisierungs-Maßnahmen zur Gesamtstrategie der Investoren, Immobilienunternehmen und Corporate Real Estates?
In diesem Webinar zeigen die Speaker auf, wie sich Dekarbonisierungs-Strategien und Klimaschutzfahrpläne entwickeln und wirtschaftlich umsetzen lassen und wie sich daraus konkrete Maßnahmen ergeben, die nachweislich und messbar den Energieverbrauch und die Emissionen von gewerblich genutzten Nichtwohngebäuden reduzieren.
Die Referenten teilen ihre Erfahrungen und betonen die entscheidende Rolle von spezifischer Expertise und Erfahrung in der Planung und Umsetzung von Themen wie Anlagenplanung, Luftdichtigkeit, Gebäudethermografie und prädiktive Regelung.
Event-Zusammenfassung (KI)
Immobilienwerte sichern durch Dekarbonisierung: Strategie und konkrete Schritte
Im Rahmen des Webinars „BUILTWORLD“ diskutierten renommierte Branchenexperten über die Herausforderungen und Chancen, die die Entwicklung hin zu einer nachhaltigeren Immobilienwirtschaft mit sich bringt. Unter den Diskussionsteilnehmern waren Haris Suta, Carsten Kreutze, Hagen Knaupp und Jens Glöggler, die sich intensiv mit den strategischen Aspekten der Dekarbonisierung und ihren Auswirkungen auf den Marktwert von Immobilien auseinandersetzten.
Zentrale These des Webinars war die wachsende Bedeutung der Dekarbonisierung als ökologischer und wirtschaftlicher Imperativ. Haris Suta betonte: „Die Integration von Nachhaltigkeitsmaßnahmen beeinflusst den Wert von Immobilien langfristig positiv.“ Diese Einsicht verdeutlicht, dass sowohl institutionelle als auch private Investoren gefordert sind, bei der Bewertung ihrer Immobilienportfolios den Fokus verstärkt auf Energieeffizienz und Emissionen zu legen.
Technologie und wirtschaftliche Optimierung
Haris Suta hob hervor, dass zur Erreichung der umfassenden Klimaziele die Integration von innovativen Technologien und nachhaltigen Bauweisen unerlässlich ist. Die digitale Transformation spielt hierbei eine entscheidende Rolle, indem sie die Vernetzung und Datenanalyse verbessert und so die Optimierung von Gebäudemanagement und Energieverbrauch fördert.
Hagen Knaupp verwies ergänzend auf die rechtlichen und regulatorischen Herausforderungen der Dekarbonisierung. Die Einhaltung von Standards und Zertifizierungen ist in diesem Kontext ausschlaggebend für Investitionsentscheidungen und wird zunehmend als Chance gesehen, Umweltschutz und Innovation voranzutreiben. „CO2 ist die neue Währung in der Branche“, erläuterte Knaupp und verwies auf die Sensibilisierung von Investoren und Nutzern hinsichtlich Klimafragen.
Regulatorische Anforderungen und Markttransformation
Die Experten waren sich einig, dass die regulatorischen Vorgaben zu den Haupttreibern der Transformation zählen. Diese Regulatorien variieren innerhalb Europas erheblich, doch eine einheitliche Regelung könnte viel Komplexität aus dem bestehenden „Patchwork“ nationaler Gesetzgebungen nehmen. Jens Glöggler von LaSalle unterstrich, dass klare gesetzliche Vorgaben notwendig seien, um den Immobiliensektor effektiv auf zukünftige Anforderungen vorzubereiten.
Zudem wurde die Bedeutung der energetischen Transformation hervorgehoben. „Ohne eine klare Dekarbonisierungsstrategie werden Gebäude zunehmend schwerer vermietbar sein“, warnte Carsten Kreutze. Diese Aussage verdeutlicht den engen Zusammenhang zwischen der ökologischen Performance von Gebäuden und ihrer wirtschaftlichen Wettbewerbsfähigkeit.
Technologische Umsetzung und Partnerschaften
Ein zentraler Aspekt für die erfolgreiche Dekarbonisierung ist die präzise Ist-Analyse bestehender Immobilien hinsichtlich ihres Energieverbrauchs und ihrer CO2-Emissionen. Jens Glöggler konkretisierte, wie Digital Twin-Simulationen und Standardisierte Audits verwendet werden können, um belastbare Daten zu generieren, die als Grundlage für die Entwicklung konformer Businesspläne dienen.
Die Implementierung dieser Maßnahmen erfordert die Zusammenarbeit mit Asset, Fonds und Property Managern. „Die Herausforderung besteht darin, theoretische Erkenntnisse in konforme Geschäftspläne zu übersetzen“, so Knaupp, was die Bedeutung eines harmonisierten Ansatzes aufzeigt.
Zukunftsweisende Strategien und Marktanforderungen
Die Diskussion unterstreicht, dass die Dekarbonisierung nicht nur als Pflichtauffgabe, sondern als strategischer Mehrwert angesehen werden sollte, der sowohl die Einnahmequellen durch verminderte Betriebskosten steigert als auch Schutz gegen Risiken wie das Carbon Pricing Risk bietet. Kam Knaupp verdeutlichte, dass gezielte Dekarbonisierungsmaßnahmen Immobilien nicht nur attraktiver machen, sondern auch vor zukünftigen finanziellen Belastungen schützen können.
Letztlich resultiert daraus die Notwendigkeit, auf eine ganzheitliche, strategische Herangehensweise zu setzen, die sowohl technische, wirtschaftliche als auch regulatorische Aspekte integriert. Die Nutzung und Interpretation digitaler Daten spielen dabei eine Schlüsselrolle.
Abschließende Überlegungen
Das Webinar „BUILTWORLD“ zeigte deutlich, dass der Weg zur Nachhaltigkeit im Immobiliensektor über ein starkes, datenbasiertes Fundament führt. Die Einbindung aller Stakeholder – von Investoren bis hin zu Mietern – und eine klare, abgestimmte Strategie sind entscheidend, um die gesteckten Klimaziele zu erreichen. Die Immobilienbranche steht an einem Scheideweg, bei dem Proaktivität und die Bereitschaft zur Veränderung über den zukünftigen Erfolg entscheiden können.
Panelisten
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