Impact Investing in Immobilien - Vorstellung des Positionspapiers der Bundesinitiative Impact Investing
Mittwoch, 29. November 2023 | Online Event
Die Immobilienbranche hat viel Potenzial, um zur Lösung gesellschaftlicher und ökonomischer Probleme beizutragen. Gebäude sowie deren Nutzung nehmen direkten Einfluss auf diverse Lebensbereiche wie Wirtschaften, Arbeiten, Wohnen, Gesundheit, Bildung und Weiterbildung sowie Gemeinschaft. Immobilien haben zudem erhebliche ökologische Auswirkungen: So beeinflussen zum Beispiel Bodenversiegelung und Flächenbebauung das Stadtklima eher negativ, während Gebäudebegrünung positiv zur Biodiversität in der Stadt beitragen kann. Bau und Betrieb von Gebäuden verursachen bis zu 40 Prozent der globalen CO2-Emmissionen. Aktuell hat der Immobiliensektor eine erhebliche negative sozioökologische Wirkung. Das transformative Potenzial wird noch nicht ausreichend genutzt.
Mit dem Positionspapier #02 Immobilien der Bundesinitiative Impact Investing haben wir aufbauend auf einem kritischen Umriss der größten gesellschaftlichen Probleme im Zusammenhang mit dem Immobiliensektor sowie deren Folgen und Ursachen, zunächst konkrete Lösungsräume entwickelt und präsentieren Prinzipien und Eigenschaften des immobilienbezogenen Impact Investing.
Wir wollen zur Diskussion anregen und einen Anstoß innerhalb dieses wichtigen Wirtschaftssektors geben. Unser Ziel ist es, Zusammenarbeit und Kooperation zu fördern, um gemeinsam eine nachhaltigere Zukunft zu gestalten.
Event-Zusammenfassung (KI)
Impact Investing in Immobilien - Vorstellung des Positionspapiers der Bundesinitiative Impact Investing
Die Veranstaltung "BUILTWORLD" brachte namhafte Experten und Entscheidungsträger aus der Immobilienbranche zusammen, um die Möglichkeiten und Herausforderungen von Impact Investing zu diskutieren. Unter den Referenten befanden sich prominente Persönlichkeiten wie Tanja Volksheimer von Next Generation West AG, Sophie Kazmierczak von der Bundesinitiative Impact Investing, und Stephan Bohle, Co-Founder von sustainable natives. Diese Veranstaltung bot eine Plattform für tiefgehende Diskussionen über die Zukunft des Impact Investings im Immobiliensektor.
Ein zentrales Thema des Webinars war die Rolle von Impact Investing als strategisches Werkzeug zur Förderung eines nachhaltigen Wandels in der Immobilienwirtschaft. Impact Investing steht für Investitionen, die sowohl finanzielle Renditen als auch positive soziale und ökologische Wirkungen erzielen wollen. „Unsere Mission ist es, Kapital in Richtung Impact Investing zu mobilisieren,“ erklärte Sophie Kazmierczak. Ziel ist es, sowohl ökonomische als auch ökologische und soziale Verbesserungen zu verknüpfen.
Herausforderungen in der Immobilienwirtschaft
Der Einfluss der Immobilienbranche auf den Klimawandel und soziale Strukturen wurde vor allem von Stephan Bohle thematisiert. „Die Immobilienwirtschaft ist verantwortlich für 40% des Energieverbrauchs und 50% der Ressourcen weltweit,“ betonte er. Diese Zahlen verdeutlichen die immensen Umweltbelastungen und die Notwendigkeit, innovative Ansätze zur Ressourcenschonung und Abfallreduktion in der Bauwirtschaft zu forcieren. Die fehlende Integration von nachhaltigen Praktiken stellt eine bedeutende Herausforderung dar. Dafür sei eine engere Verzahnung von Fachdisziplinen und eine verstärkte Einbeziehung aller Stakeholder unabdingbar.
Ein weiteres Problem sei die Innovationsferne der Branche, was Tanja Volksheimer ebenfalls betonte. Dennoch könne Impact Investing als Entwicklungskatalysator für städtische Transformationen fungieren. „Das Potenzial ist riesig. Daher ist es entscheidend, dass Kapitalströme gezielt in nachhaltige Bauprojekte gelenkt werden,“ erklärte sie.
Strategische Ansätze und Lösungen
Nicole Kusenbach brachte den disruptiven Ansatz im Bauwesen ins Gespräch. Sie verwies auf die Bedeutung innovativer Baumaterialien und Techniken wie Holzbau und serielles Bauen, um die CO₂-Emissionen während der Bauphase zu minimieren. Eine „disruptive Baukultur“ könne wesentlich zum klimafreundlichen Umbau der Bauwirtschaft beitragen. Dies sei Teil eines breiteren Transformationsprozesses, bei dem Immobilien nicht nur materielle Strukturen darstellen, sondern auf vielfältigen Ebenen einen positiven Impact erzeugen können. Sie forderte die Nutzung zirkulärer Wertschöpfungsprozesse und die Förderung von Synergien zwischen Objekten und Nutzern.
Darüber hinaus wurde die Rolle politischer Entscheider als entscheidend für die Schaffung förderlicher Rahmenbedingungen hervorgehoben. „Politische Unterstützung ist unverzichtbar, um Planungssicherheit zu gewährleisten und bürokratische Hürden zu überwinden,“ so Kazmierczak. Dieser Aspekt unterstreicht die Notwendigkeit einer politischen Verankerung zur erfolgreichen Umsetzung von Impact Investments.
Wirkungsmessung und Benchmarking
Messbarkeit und Benchmarking bildeten einen weiteren Kernpunkt der Diskussion. Es wurde die Herausforderung erörtert, einheitliche Standards für die Messung des Impacts von Investitionen zu entwickeln. „Ziel ist die Reallokation und Mobilisierung von Kapital in Richtung Impact Investing, wobei der Fokus auf Investorenintermediäre liegt,“ erklärte Kazmierczak. Ein zentraler Aspekt dabei ist die Additionalität: Impact Investments sollten einen Mehrwert schaffen, der über marktübliche Renditen hinausgeht.
Volksheimer betonte die notwendige Intentionalität bei Impact Investments. Diese Investitionen sollten bewusst und strategisch so gestaltet werden, dass sie messbare, positive Wirkungen entfalten. Dies verlangt ein strukturiertes Impact Management und Measurement, um die Wirkungen der Investitionen kontinuierlich zu evaluieren und anzupassen.
Fazit
Die Diskussionen auf der Veranstaltung "BUILTWORLD" verdeutlichten den dringenden Handlungsbedarf und die Chancen, die im Impact Investing für die Immobilienbranche liegen. Eine erfolgreiche Digitalisierung, technische Innovationen und Kooperationen zwischen allen Akteuren – inklusive öffentlicher und privater Investoren sowie der Politik – sind essenziell, um den nachhaltigen Wandel voranzutreiben.
Im Ergebnis zeigt sich, dass Impact Investing in der Immobilienbranche nicht nur eine finanzielle Renditemöglichkeit darstellt, sondern auch eine Chance bietet, signifikante ökologische und soziale Auswirkungen zu erzielen. Zielgruppengerechte Maßnahmen, die Integration disruptiver Bauweisen und die Einbindung politischer Rahmenbedingungen sind entscheidend, um eine nachhaltige und wirkungsvolle Transformation zu erreichen. Der Immobiliensektor kann mehr als nur Stein und Mörtel sein – er hat das Potenzial, durch strategische Impact Investments langlebige und positive Veränderungen zu bewirken.
Panelisten
Programm
08:00 – 08:05
CET
Begrüßung | Referentenvorstellung
![]() |
NEXT Generation invest
|
08:05 – 08:55
CET
Diskussion
![]() |
futurestrategy
|
![]() |
NEXT Generation invest
|
08:55 – 09:00
CET
Ausblick
![]() |
NEXT Generation invest
|
Relevante Beiträge

„Nachhaltigkeit ist mehr als ESG – und erfordert wissenschaftliche Tiefe“ - Prof. Dr. Gregor Dorfleitner im Interview

Biodiversität durch Fassadenbegrünung?

Gebäude oder Windturbinen? Das Vogelsterben aufgedeckt & einfache Maßnahmen im Bestand
Angemeldete Personen
![]() |
Luma Equity
|
![]() |
Studio Mannerhatten
|
![]() |
Drooghmans International
|
![]() |
workcloud24
|
![]() |
Falkenber Solutions
|