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KI Woche 2

GenAI in der Architektur - Wie KI eine Branche & ein Berufsbild verändert

Mittwoch, 9. April 2025 | Online Event

Chancen und Risiken für den Architektur Berufsstand

Die Architekturbranche steht vor einem Wandel: Generative Design und Künstliche Intelligenz automatisieren Entwurfsprozesse und eröffnen neue kreative Möglichkeiten. Doch welche Auswirkungen hat das auf das Berufsbild von Architekt:innen? Gemeinsam beleuchten wir, wie digitale Tools den Arbeitsalltag verändern und welche neuen Kompetenzen gefragt sind.

Unsere Experten aus Architektur und Technologie diskutieren die Potenziale und Grenzen von KI-gestützten Designprozessen. Dabei geht es um die Balance zwischen Automatisierung und Kreativität sowie die Rolle von Architekt:innen in einer zunehmend datengetriebenen Planungswelt.

Themenschwerpunkte:

  • Wie verändert Generative Design den kreativen Entwurfsprozess?
  • Welche neuen Fähigkeiten sind für Architekt:innen in der KI-Ära erforderlich?
  • Chancen und Risiken: Automatisierung in der Architekturbranche

Event-Zusammenfassung (KI)

Künstliche Intelligenz (KI) im Bauwesen: Innovationen, Herausforderungen und Zukunftsperspektiven

Im Rahmen der Veranstaltung „GenAI in der Architektur - Wie KI eine Branche & ein Berufsbild verändert“ auf der Plattform BUILTWORLD diskutierten Florian Scheible, ein engagierter Architekt und Mitglied im Steuerungskreis der Bundesarchitektenkammer, sowie andere Branchenexperten über die weitreichenden Implikationen der Künstlichen Intelligenz (KI) im Bauwesen. Im Fokus standen die Potenziale und Risiken dieser Technologie und die daraus resultierenden Veränderungen der Arbeitsprozesse in der Architektur und Bauindustrie.

Florian Scheible eröffnete das Webinar mit der Feststellung, dass Daten und Algorithmik die fundamentalen Bausteine der KI bilden. Diese Technologien ermöglichen die Erstellung komplexer mathematischer Modelle, die aus Eingabedaten Ergebnisse generieren. Scheible betonte jedoch, dass diese Algorithmen oft als Blackboxen fungieren, deren innere Prozesse für Außenstehende schwer nachvollziehbar bleiben. Ein wesentlicher Aspekt ist der Einfluss menschlicher Intentionen auf die Datenauswahl und -aufbereitung: „Die Ergebnisse der KI“, so Scheible, „sind nicht rein maschinell; sie werden wesentlich durch die von Menschen generierten und strukturierten Daten geprägt.“

Ein weiterer Diskussionsschwerpunkt lag auf den zunehmenden Einsatzmöglichkeiten von KI-Tools im Bauwesen. Seminare wie GPT oder bildgebende KI-Systeme, die Text-zu-Bild-Transformationen realisieren, ermöglichen beispielsweise effizientere Architekturentwürfe. Diese Tools können Entwurfsskizzen in detaillierte visuelle Darstellungen umsetzen und bieten neue Ansätze für symbolische Modelle in der Architektur. Darüber hinaus verwies Scheible auf spezialisierte Anwendungen wie bauphysikalische Simulationen, Bestandserfassungen und Schadenserkennung mithilfe von Drohnen.

Trotz der Fortschritte gibt es erhebliche Herausforderungen, insbesondere im Umgang mit dreidimensionalen Darstellungen in der KI. Die Umwandlung von zweidimensionalen Bildern in 3D-Objekte für Baupläne ist zurzeit noch eingeschränkt nutzbar. Hier wies Scheible auf die Vorreiterarbeit der Filmindustrie hin und betonte, dass „wir hier noch nicht in der Lage sind, wirklich brauchbare, verwertbare Pläne zu generieren“.

Der Einsatz von KI wirft nicht nur technische, sondern auch kulturelle Fragen auf. Scheible beschrieb die derzeitige Entwicklung als eine intellektuelle Revolution, bei der nicht mehr nur handwerkliche, sondern auch intellektuelle Prozesse automatisiert werden. Hierbei stellte er die Frage: „Was ist eigentlich der intellektuelle Kern unserer Arbeit?“, und forderte die Teilnehmer auf, darüber nachzudenken, wie KI den kreativen Gestaltungswillen beeinflusst.

Ein zentraler Aspekt war zudem die Mensch-Maschine-Interaktion. Florian Scheible erklärte, dass KI zwar die Effizienz auf Baustellen steigern könnte, aber die komplexen, von Menschen organisierten Prozesse weiterhin schwer automatisierbar sind. Die Integration von Robotik in der Bauwirtschaft wird jedoch mit der Zeit zunehmen und könnte die Arbeitsweise auf Baustellen grundlegend ändern.

Ein weiteres zentrales Thema war die Architekturqualität, die von KI generiert wird. Scheible befragte die Teilnehmer: „Sind wir bereit, den von KI generierten Entwürfen eine architektonische Qualität zuzusprechen?“ Er argumentierte, dass viele der Vorschläge typisiert wirkten, anstatt kreative Individualität zu fördern. Hier besteht die Gefahr, dass KI-basierte Datenstrukturen die Gestaltungskreativität standardisieren.

Eine bedeutende Perspektive im Webinar befasste sich mit der Frage der Nachhaltigkeit. Scheible betonte, dass KI die Ressourcenverfügbarkeit verbessern und maßgeblich zur Kreislaufwirtschaft beitragen könnte. Dennoch warnte er vor dem hohen Ressourcenverbrauch der KI-Nutzung, der sowohl Strom als auch Trinkwasser für Kühlung benötigt und somit zu globalen Umweltproblemen beiträgt.

Abschließend diskutierte Scheible Aspekte der Datenhoheit und betonte, dass der richtige Umgang mit Nutzerdaten auch in Zukunft eine zentrale Rolle spielen wird. „Daten teilen heißt Teilhabe fördern, jedoch müssen wir dies in einem kontrollierten Rahmen tun, um Vertraulichkeit und Datenschutz zu gewährleisten“, erklärte er.

Zusammenfassend verdeutlichte die Veranstaltung, dass die Integration von KI-Technologien im Bauwesen sowohl immense Herausforderungen als auch vielversprechende Chancen offenbart. Es wird entscheidend sein, effiziente, ressourcenbewusste Lösungen zu entwickeln und klare Richtlinien für den Umgang mit Daten festzulegen. Florian Scheible und sein Team wollen diese Entwicklungen durch die Etablierung spezifischer Arbeitskreise und einer umfassenden Datenstrategie vorantreiben, um die Bauindustrie nachhaltig zu transformieren.

Panelisten

Programm

12:00 – 12:05

CET

Begrüßung

12:05 – 12:30

CET

Einführung & Kontext

12:30 – 13:00

CET

Anwendungsfälle

13:00 – 13:30

CET

Diskussion & Ausblick

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