Real Estate Development
Frankfurt FOUR – Ein spektakuläres Hochhaus-Ensemble für moderne Stadtentwicklung
Mittwoch, 29. November 2023 | Online Event
Baustellen Fortschritt: Der Status quo beim innerstädtischen Großbauprojekt
Mitten in Frankfurt entsteht auf dem Areal der Deutschen Bank ein einzigartiges Ensemble. In den vier Hochhäusern mit bis zu 233 Metern Höhe sollen Mieter sowohl über 600 Wohnungen als auch die höchsten Büroetagen Deutschlands beziehen.
Nach den Plänen von UNStudio öffnet FOUR Frankfurt das bislang nicht zugängliche Areal zu allen Seiten der City. Auf dem Dach des alle Türme verbindenden Gebäudesockels lädt ein öffentlich zugänglicher Garten die Menschen ein.
Aktuell arbeiten über 1.500 Menschen rund 7 Tage die Woche an dieser neuen Skyline Vision für Frankfurt.
Prämiert und kontrovers diskutiert, alle schauen auf Frankfurt FOUR.
Event-Zusammenfassung (KI)
Innovationen und Nachhaltigkeit im urbanen Hochhausbau: Perspektiven des Frankfurter Bauprojekts
Im Rahmen des Fachwebinars „Frankfurt FOUR – Ein spektakuläres Hochhaus-Ensemble für moderne Stadtentwicklung“ tauschten sich Felix Münch von Groß & Partner und Tina Kortmann von UN Studio zu einem der momentan wichtigsten städtebaulichen Projekte der Mainmetropole aus. Der Fokus der Veranstaltung lag auf der Entwicklung eines fortschrittlichen Hochhaus-Clusters im Frankfurter Stadtkern, das sich durch seine innovative und nachhaltige Architektur auszeichnet.
Im Zentrum dieses Projekts steht die Vision, ein nachhaltiges urbanes Quartier zu schaffen, das den modernen Ansprüchen einer heterogenen Stadtgesellschaft gerecht wird. Felix Münch zeigte auf, dass Städte der Zukunft nicht nur Platz zum Arbeiten und Wohnen bieten müssen, sondern auch Erholung und sozialen Austausch ermöglichen sollen. Der neue Stadtteil soll durch Nutzungsdurchmischung und Vernetzung von Wohn-, Arbeits- und Freizeitbereichen die städtische Lebensqualität erhöhen.
Ein bedeutendes Thema ist die Anpassung der städtischen Infrastruktur an die Herausforderungen der Zeit. Münch hob hervor, dass als „Pendlerhauptstadt Nummer 1 in Deutschland“, Frankfurt effektive Maßnahmen zur Reduzierung des Individualverkehrs braucht. Ziel ist es, die Entstehung und Nutzung von kurzen Wegen und optimierten Verkehrsverbindungen zu fördern, um die innerstädtische Mobilität zu verbessern und dadurch die CO2-Emissionen zu reduzieren.
Der Aspekt der Nachhaltigkeit erstreckt sich auch auf ökologische Herausforderungen, wie die Entstehung von Urban Heat Islands. Hierfür wird im Quartier vermehrt auf Stadtgrün und ein durchdachtes Regenwassermanagement gesetzt, das das städtische Kanalsystem entlastet und die Folgen von Starkregen-Events minimiert. Durch biodiverse gestaltete Dachgärten und grüne Räume wird das lokale Mikroklima verbessert, was gleichzeitig die Aufenthaltsqualität steigert.
Das Projekt sieht eine umfassende Erneuerung des ehemaligen Areals der Deutschen Bank vor, das in ein kulturell und sozial integriertes urbanes Ensemble umgewandelt werden soll. Essenziell hierfür ist die Schaffung von öffentlichen Stadtplätzen, die zu kulturellen und repräsentativen Veranstaltungen einladen. Ein besonderes Highlight wird dabei der öffentliche Stadtgarten auf den Dächern des Podiums sein, der teilweise für die Öffentlichkeit zugänglich sein und einen Rückzugsort bieten wird. „Mit seiner besonderen Attraktivität wird dieser Garten ein identitätsstiftender Ort über die Grenzen Frankfurts hinaus sein“, betonte Münch.
Auch auf technischer Ebene steht das Projekt für den aktuellen Stand der Technik in der Energieeffizienz. Durch den Einsatz von Gebäudeautomation der Klasse A, Geothermie und Ökostrom wird ein effizienter und nachhaltiger Betrieb der Gebäude gewährleistet. Das integrierte Lastenmanagementsystem sorgt dafür, dass der Energieverbrauch flexibel und bedarfsgerecht zwischen den unterschiedlichen Nutzungen verteilt wird.
Ein zentrales Projektstück bildet der Turm T1 mit einer Höhe von 233 Metern, der höchste Turm des Ensembles. Hier kommt fortschrittliche Gebäudetechnik zum Einsatz, darunter ein 700 Tonnen schwerer Stahlrahmen zur Aussteifung und eine Geothermieanlage, die die Energieversorgung unterstützt. Neben T1 widmet sich der Hybridturm T2 speziellen Wohnbedürfnissen mit seinen 78 geförderten Wohnungen sowie Langzeitaufenthaltsräumen, was die soziale Durchmischung in der Innenstadt weiter fördern soll.
Der ambitionierte technische Fortschritt zeigt sich auch in den Fassadenkonzepten der Gebäude. Die Gestaltung, die optisch eine belebende Pixelierung mit großen Loggien kombiniert, soll die immense Höhe der Türme für Betrachter angenehmer erscheinen lassen und die städtebauliche Integration optimieren. Aufgrund der Materialengpässe, unter anderem infolge des Ukraine-Kriegs, stellte das Konzept eine spezielle Herausforderung dar, die dennoch erfolgreich bewältigt wurde.
Abschließend manifestiert das Bauprojekt das Ziel, die Stadt Frankfurt hin zu einem Modell urbaner Qualität und nachhaltiger Stadtentwicklung zu transformieren. Der integrative Ansatz, der ökonomische, ökologische und ästhetische Anforderungen kombiniert, bietet eine Vision der Stadt von morgen. Mit der angepeilten Fertigstellung im Jahr 2025 wird ein neues Kapitel in der städtischen Geschichte Frankfurts aufgeschlagen – als Sinnbild einer dynamischen, nachhaltigen und integrativen urbanen Lebenswelt.