Digitalisierung und Künstliche Intelligenz im CREM: Anwendungen, Instrumente, Prozesse und Herausforderungen

Datenintegration als Herzstück der Digitalisierung

Ein zentrales Thema des Webinars war die Integration von Daten entlang der Wertschöpfungskette im Immobilienmanagement. Dr. Uwe Forgber betonte die zentrale Rolle der Daten für die digitale Transformation und verwies auf die Notwendigkeit einer kohärenten Datenbasis als Voraussetzung für Effizienz und Nachhaltigkeit. „Einheitliche Daten sind die Grundlage präziser Auswertungen“, erklärte Forgber, wobei er auch auf die Compliance-Anforderungen verwies, die durch Regulierungen wie die EU-Taxonomie zunehmend an Bedeutung gewinnen.

Prof. Dr. Annette Kämpf-Dern ergänzte, dass ein effektives Corporate Real Estate Management (CREM) ohne aktuelle Technologien und transparente Daten kaum denkbar ist. Die stetige Weiterentwicklung der Regulatorik und des Kapitalmarktes stellt Unternehmen vor die Herausforderung, sich kontinuierlich anzupassen und technologische Unterstützung effektiv zu nutzen.

Der Digitale Zwilling als Innovationstreiber

Ein weiterer wichtiger Aspekt war die Rolle des Digitalen Zwillings im Bauwesen. Dr. Forgber bezeichnete das Building Information Modeling (BIM) als das Herzstück der digitalen Transformation. BIM ermöglicht es, einen integrierten Datensatz aus verschiedenen Phasen des Gebäudelebenszyklus zu schaffen – von der Planung über den Bau bis hin zum Betrieb. Diese integrierte Datenbasis ermöglicht eine umfassende Simulation und Analyse, die zur Optimierung von Gebäudeprozessen beitragen kann.

Innovationen durch Künstliche Intelligenz

Im Dialog über die Rolle der Künstlichen Intelligenz (KI) hob Dr. Marc Gille-Sepehri die Bedeutung von Datenanalyse und Automatisierung hervor. „Wenn wir diese Daten haben, können wir KI machen“, erläuterte Gille. Dies sei entscheidend, um Prozesse wie die Heizungssteuerung oder Lüftungsanlagen effizienter zu gestalten. Die Integration von KI kann somit nicht nur die Effizienz, sondern auch die Produktivität im Immobiliensektor steigern.

Herausforderungen und Chancen der digitalen Transformation

Ein zentrales Anliegen der Veranstaltung war es, die Herausforderungen der digitalen Umgestaltung der Immobilienbranche aufzudecken. Die Notwendigkeit eines normierten Datenflusses wurde als wesentlich identifiziert, um den gegenwärtig oft isolierten Charakter vieler digitaler Anwendungen zu überwinden. Dr. Forgber stellte in diesem Zusammenhang fest: „Wie bei der industriellen Revolution Schrauben und Nägel genormt wurden, so müssen wir nun Datensprachen aufbauen.“

Auch die Gestaltung der Bürolandschaft stand im Fokus. Prof. Dr. Annette Kämpf-Dern argumentierte, dass eine bloße Reduktion der Büroflächen nicht zielführend sei. Stattdessen sollten datengetriebene Analysen genutzt werden, um effektiv genutzte Flächen zu identifizieren und entsprechend umzugestalten. Dies unterstützt die Sensor-Technologien, die valide Daten zur Flächennutzung liefern können.

Dr. Marc Gille-Sepehri hob schließlich hervor, dass die Bedeutung von Flex Desk-Lösungen und vernetzten Infrastrukturen zur effizienten Nutzung von Ressourcen unabdingbar sei. Zahlreiche Systeme, wie fortschrittliche Sensorik und Zutrittskontrollsysteme, ermöglichen die dynamische Anpassung und Optimierung der Arbeitsplatznutzung in Echtzeit.

Fazit: Eine digitale Transformation im Gange

Abschließend wurde deutlich, dass die Digitalisierung des Immobiliensektors nicht nur technische Neuerungen erfordert, sondern eine tiefgreifende Transformation der Geschäftsmodelle und Arbeitsmethoden mit sich bringt. Die zusammengeführten Erkenntnisse aus dem Webinar unterstreichen die dringende Notwendigkeit eines harmonischen Zusammenspiels zwischen Mensch und Technik. Mithilfe moderner Technologien und datengetriebener Entscheidungen werden maßgeblich Transparenz, Effizienz und Nachhaltigkeit in der Immobilienwirtschaft verbessert.

Insgesamt zeigt die Fachveranstaltung, dass das Potenzial der Digitalisierung enorm ist, die damit verbundenen Herausforderungen jedoch ebenso groß sind. Die effektive Nutzung von Daten wird der Schlüssel zur zukünftigen Wettbewerbsfähigkeit im Immobiliensektor sein. Wie Dr. Uwe Forgber zusammenfasste: „Wir stehen an der Schwelle einer neuen Ära, in der die richtige Handhabung von Daten entscheidend für den Erfolg sein wird.“

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