AI in Real Estate
Datacenter als Assetklasse im KI Boom
Montag, 24. Juni 2024 | Online Event
Ungebremste Rechenzentren Nachfrage? Wo stehen wir wirklich derzeit in Deutschland?
Die Assetklasse Rechenzentrum hat sich in den letzten Jahren aufgrund des Wachstums von Hyperscalern wie AWS, Google & Microsoft etabliert und wird von neuer Regulierung wie dem Energieeffizienzgesetz (EnEfG) bestimmt. Deutschland ist aufgrund seiner Lage mitten in Europa und den Internetknoten ein zunehmend gefragter Standort für Rechenzentren:
- Welche Investitionsvolumina zeichnen sich für Deutschland ab?
- Rendite, Betreiber & Mietverträge - Was ist realistisch?
- Welche lokalen Märkte für Rechenzentren haben sich etabliert?
- Gibt es Synergien zu anderen Gebäuden? Stichwort Abwärme
Event-Zusammenfassung (KI)
Strategische Entwicklungen und Investitionspotenziale im Bereich Rechenzentren: Einblicke und Prognosen
Im Rahmen des Webinars „Datacenter als Assetklasse im KI Boom“ beleuchteten die Branchenexperten Patrick Brinker von Hauck & Aufhäuser Lampe, Alexander Kohrs und Benjamin Schrödl von PwC die aktuellen Entwicklungen sowie die Herausforderungen und Chancen im Bereich der Rechenzentren. Brinker gab Einblicke aus der Perspektive des Investmentmanagements, während Schrödl als Transaktionsexperte seine Einschätzungen zu den Möglichkeiten und Risiken der Branche darlegte. Der Diskussionsfokus lag auf der Rolle Deutschlands als attraktiver Standort in Europa und den Veränderungen im Bereich der Infrastrukturinvestitionen.
Ein zentraler Aspekt des Webinars war die Rolle der Künstlichen Intelligenz (KI) und der Cloud-Technologien als Treiber der Rechenzentren-Industrie. Schrödl betonte, dass die Nachfrage nach Rechenleistung durch diese Technologien exponentiell steigt: „Die Nachfrage nach Rechenleistung steigt durch KI und Cloud-Technologien exponentiell.“ Dies zieht zunehmend Infrastrukturinvestoren an, die sich für Nischenmärkte wie Rechenzentren interessieren. Die Investitionssparte erfordert jedoch spezialisierte Ansätze und Risikoanalysen, besonders im Hinblick auf die einzigartigen Anforderungen dieser Branche.
Deutschland wurde als Standort für Rechenzentren detailliert erörtert. Schrödl hob Berlin als strategisch bedeutsamen Standort hervor, der eines der größten Rechenzentren Deutschlands beheimatet. Er betonte die Bedeutung dieser Infrastrukturprojekte für den Wirtschaftsstandort Deutschland und verwies auf den steigenden Regulierungsdruck, der als Wachstumsmotor fungieren könne. „Regulierung wird häufig als hinderlich wahrgenommen, jedoch bietet sie auch Potenziale für einen stabilen und nachhaltigen Ausbau der Rechenzentrumsinfrastruktur“, erklärte Schrödl.
Ein weiterer Diskussionspunkt war die effiziente Nutzung der Abwärme, die Rechenzentren erzeugen. Alexander Kohrs wies darauf hin, dass durch die Energieintensität moderner Chips und verbesserten Technologien Abwärme sinnvoll genutzt werden könne. Diese kann in das städtische Wärme- und Energienetz integriert werden, was neue Möglichkeiten für wirtschaftlich und ökologisch nachhaltige Energiestrategien eröffnet. Städte könnten diese Abwärme beispielsweise für die Fernwärme oder direkte Nutzung in nahegelegenen Quartieren verwenden.
Besondere Betonung fand auch die steigende Bedeutung des Datenschutzes in der Rechenzentrumsbranche. Patrick Brinker hob hervor, dass europäische Regelungen wie die DSGVO eine lokale Speicherung und Verarbeitung von Daten notwendig machen, um Sicherheitsstandards zu erfüllen. Dieser Aspekt unterstreicht den strategischen Vorteil regionaler Rechenzentren, insbesondere wenn sensible Daten von Unternehmen verwaltet werden.
Die Referenten behandelten auch die technischen Entwicklungen, die die Branche prägen, insbesondere das Edge-Computing und Hyper-Scale Rechenzentren. Schrödl erklärte, dass diese Entwicklungen es Unternehmen erleichtern, Daten lokal zu verarbeiten und zu speichern, was die Datensicherheit insgesamt verbessert. Dies führt zu dem Schluss, dass der Vorteil Deutschlands auch in seiner stabilen Stromversorgung und guten Netzwerkinfrastruktur liegt, die trotz der Energiewende robust bleiben.
Die Herausforderungen im Sektor sind erheblich. Dazu zählen der steigende Energieverbrauch und die Anforderung, Nachhaltigkeitsziele einzuhalten. Große Technologiekonzerne wie Google, Apple und Microsoft haben bereits Schritte unternommen, um ihre Energiequellen CO2-neutral zu gestalten. Dies eröffnet neue Chancen für erneuerbare Energien, die im Investitionsspektrum der Rechenzentren eine zentrale Rolle spielen. Die Nachhaltigkeit dieser Energiequellen wird zunehmend zur Bedingung bei der Standortwahl.
Brinker hob hervor, dass das Energieeffizienzgesetz zusätzliche Herausforderungen in den Entwicklungsprozessen darstellt: „Der Bedarf nach neuen Ansätzen im Bereich der Projektentwicklung ist gestiegen.“ Die Verfügbarkeit von grüner Energie wird zunehmend entscheidend bei der Standortwahl, ebenso wie die wirtschaftlichen Chancen durch den stark wachsenden Datenvolumen, das Schrödl zufolge jährlich um bis zu 50 Prozent steigt.
Letztlich wurden potenzielle Standorte für neue Rechenzentren in Deutschland diskutiert. Schrödl nannte Brandenburg als vielversprechend, während Brinker den Fokus auf die Stromverfügbarkeit in Schleswig-Holstein und Hamburg lenkte. Kohrs empfahl Nordrhein-Westfalen als potenziell attraktiven Standort bis zum Jahr 2030.
Zusammenfassend zeigt die Veranstaltung, dass die Rechenzentrumsbranche ein dynamisches und diversifiziertes Spektrum an Investitionsmöglichkeiten bietet. Die richtige Strategie und Planung in diesem sich schnell entwickelnden Markt sind entscheidend, um langfristig von den sich bietenden Möglichkeiten zu profitieren. Dabei erweist sich Deutschland als zentraler Knotenpunkt in der europäischen Rechenzentrumslandschaft mit enormen Potenzialen für weiteres Wachstum.
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