Corporate Real Estate (CREM) und Portfolio Management: Strategische Themen auf Objektebene

Ein zentrales Thema der Veranstaltung war die ganzheitliche Transformation im Corporate Real Estate. Die Diskussionsteilnehmer betonten, dass Immobilien nicht nur als statische Assets, sondern vielmehr als strategische Ressourcen zu betrachten sind, die Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil verschaffen können. Christine Damke, seit über zwei Jahrzehnten in der Bau- und Immobilienwirtschaft tätig, stellte klar: „Es geht nicht mehr nur darum, Immobilien zu verwalten, sondern sie proaktiv als Trägerplatte für weitere Geschäftsaktivitäten zu nutzen.“

Ein weiterer Schwerpunkt des Webinars lag auf der nachhaltigen Immobilienentwicklung. Prof. Dr. Kämpf-Dern hob die steigenden Anforderungen an die Materialwiederverwendbarkeit und die Einhaltung von Umweltstandards hervor. Diese Kriterien sind entscheidend für den langfristigen Wert von Immobilien, da ein Versäumnis, diese zu erfüllen, zu erheblichen Wertminderungen führen kann. Die Bedeutung der ESG-Kriterien (Environmental, Social, and Governance) wurde ebenso thematisiert, wobei der Fokus auf deren Integration in die Immobilienstrategien lag. Frank Heekerens wies darauf hin, dass Flächenoptimierung und die Integration dieser Kriterien entscheidend sind, um sowohl den wirtschaftlichen als auch den ökologischen Anforderungen gerecht zu werden.

Die Transformation des Immobilienmanagements zu einem Profit-Center war ebenfalls ein zentrales Diskussionsthema. Frank Heekerens erklärte: „Ein Profit-Center-Ansatz fördert die Effizienz durch marktähnliche Strukturen. Du nimmst Marktmieten, kriegst auch nur Marktmieten.“ Diese Marktmechanismen zwingen Immobiliensparten, wirtschaftlich effizient zu agieren und sich ständig zu optimieren.

Heekerens betonte zudem die Notwendigkeit, Immobilienstrategien kontinuierlich an sich verändernde Marktbedingungen anzupassen. Die Kompetenzen der Immobilienabteilungen wandeln sich zunehmend hin zu Enablern und Business Partnern, die datenbasierte Entscheidungsgrundlagen bereitstellen. Dies erleichtert nicht nur Investitionsentscheidungen im Sinne der Unternehmensstrategie, sondern ermöglicht auch eine bessere Integration von Nachhaltigkeitsaspekten und technologischen Innovationen.

Die Herausforderungen der grünen Transformation im Corporate Real Estate sind insbesondere für Investoren von Bedeutung, da die Abwertung von Immobilien mit schlechter Energiebilanz zunehmenden Handlungsdruck erzeugt. Damke unterstrich: „Die Banken haben sehr ehrgeizige Green Ass Aprils. Sie möchten mir kein Geld mehr leihen, wenn ich keine grünen Assets in meinem Portfolio habe.“ Dies verdeutlicht den steigenden Druck durch Kapitalmärkte, der Unternehmen dazu zwingt, nachhaltige Ausrichtungen zu priorisieren.

Ein weiterer Aspekt des Webinars befasste sich mit der organisatorischen Integration von ESG-Themen und der Notwendigkeit eines leistungsfähigen Datenmanagements. Damke machte deutlich, dass traditionelle Tools wie Excel den Anforderungen an Transparenz und Entscheidungsfindung nicht mehr genügen. Stattdessen sei eine robuste Business Intelligence Infrastruktur erforderlich, die als Transformationsmotor fungiert und die Integration sowie Verfügbarkeit von Daten optimiert.

Die Rolle des CREM als essentielle Service-Unit im Unternehmen wird durch den strategischen Einfluss auf Immobilieninvestitionen verstärkt. Heekerens verdeutlichte, dass alle Immobilienentscheidungen durch das Management geprüft und freigegeben werden müssen, um sicherzustellen, dass sie mit den Unternehmenszielen in Einklang stehen.

Abschließend wurde im Webinar die Bedeutung der Professionalisierung in der Immobilienwirtschaft betont. Dies umfasst neben der Implementierung moderner Managementtechniken und technologischen Innovationen auch die Einbindung von Soft Skills und umfassender Kommunikation in der Liegenschaftsverwaltung. Prof. Dr. Kämpf-Dern betonte, dass gezielte Analysen wie die PESTEL-Analyse entscheidend sind, um internationale Standorte hinsichtlich politischer, wirtschaftlicher, sozialer, technologischer, ökologischer und rechtlicher Bedingungen zu bewerten.

Insgesamt verdeutlichte das Webinar, dass die erfolgreichen Steuerung eines Immobilienportfolios und die Anpassung an neue Standards und Technologien wesentliche Elemente sind, um den Herausforderungen der modernen Geschäftswelt gerecht zu werden. Die Integration nachhaltiger und technologisch fortschrittlicher Ansätze eröffnet nicht nur neue Potenziale zur Wertschöpfung, sondern stärkt auch die Wettbewerbsposition von Unternehmen in einem sich stetig verändernden Umfeld. Erforderlich hierfür ist jedoch ein klar definierter, strategischer Ansatz, der sowohl die Anforderungen des Kerngeschäfts als auch die notwendigen Schritte zur ökologischen Nachhaltigkeit berücksichtigt.