Timber Hybrid Systems
Besonderheiten bei der Projektentwicklung von Holzgebäuden
Mittwoch, 4. September 2024 | Online Event
Holzbau als kurzfristiger Trend oder langfristige Entwicklung?
Der Trend zu Holz bei der Entwicklung von Gewerbeimmobilien wird anhand von Nachhaltigkeit als Leitmotiv und dem Bewusstsein für CO2 im Gebäude Lebenszyklus forciert. Welchen Mehrwert und welche Herausforderungen bedeutet Holz(hybrid) für Projektentwickler?
Von den größten Lernkurven, Kosten & Erlösen, Mieter- & Investorperspektiven, veränderter Planung, Material Verfügbarkeiten bis zu vermeintlichen Herauforderungen im Brandschutz, Trittschalldämmung und weiteren Maßnahmen für den erfolgreichen Holzbau im großen Maßstab.
Event-Zusammenfassung (KI)
Nachhaltigkeit im Fokus: Der moderne Holzbau als zukunftssicherer Baustoff
Im Rahmen der Veranstaltung "Besonderheiten bei der Projektentwicklung von Holzgebäuden" diskutierten Markus Diegelmann und Martin Löcker, zwei führende Experten im Bereich des Holzbaus, über die Herausforderungen und Potenziale, die mit dem Einsatz von Holz in der modernen Bauindustrie verbunden sind. Diese renommierte Plattform bot fundierte Einblicke in die ökologischen und wirtschaftlichen Vorteile, die der Holzbau als nachhaltige Bauweise bietet.
Holz als Baustoff der Zukunft
Holz, als nachwachsender Rohstoff, weist im Vergleich zu traditionellen Baustoffen wie Beton und Stahl erhebliche Vorteile in Bezug auf Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit auf. Markus Diegelmann erläuterte, dass sich die Entscheidung für Holz im Jahr 2019 aus der Erkenntnis heraus entwickelte, dass dieser Werkstoff nicht nur ökologisch sinnvoll ist, sondern auch wirtschaftliche Vorteile bietet. "Holz ist von Natur aus 'grün' und wächst nach", erklärte Martin Löcker und betonte dadurch die Bedeutung von Holz als zentralen Eckpfeiler für das Bauen der Zukunft.
Neben den ökologischen Vorteilen bietet Holz auch ästhetische und sensorische Qualitäten, die es zu einem idealen Baustoff für wohngesunde Gebäude machen. Seine ästhetischen und haptischen Eigenschaften fördern das Wohlbefinden der Nutzer, ein Aspekt, den Löcker zusätzlich herausstellte. Die ätherischen Öle, die im Holz enthalten sind, tragen zu einer beruhigenden Wirkung bei und steigern damit den Komfort im gebauten Umfeld.
Ökonomische Vorteile durch Vorfertigung und Digitalisierung
Ein weiterer wesentlicher Aspekt des Webinars war die Diskussion über die wirtschaftlichen Vorteile des Holzbaus, trotz der anfänglich höheren Kosten, die um etwa fünf Prozent über denen traditioneller Baustoffe liegen können. Die Möglichkeit der Vorfertigung von Bauteilen erlaubt es, sowohl die Bauzeiten erheblich zu verkürzen als auch langfristig Kosten zu senken. Diese Optimierungen machen Holz zu einer attraktiven Wahl für moderne Bauprojekte.
Die Bedeutung der Digitalisierung im Holzbau kann nicht genug betont werden. Markus Diegelmann unterstrich die Notwendigkeit, bestehende Prozessstrukturen zu hinterfragen und innovative Ansätze in der Produktion und Planung zu implementieren. Moderne Fertigungstechnologien und der Einsatz digitaler Werkzeuge ermöglichen eine gesteigerte Effizienz und Präzision, eröffnen jedoch auch neue Herausforderungen. Diegelmann kommentierte dazu: "Unternehmen müssen ihre Komfortzone verlassen, um die Potenziale des digitalen Holzbaus voll ausschöpfen zu können".
Herausforderungen: Feuchtigkeitsregulierung und Schallschutz
Obgleich der Holzbau viele Vorteile bietet, gibt es auch technische Herausforderungen, die es zu meistern gilt. So sind insbesondere die Themen Feuchtigkeitsregulierung und Schallschutz von zentraler Bedeutung. Martin Löcker sprach über die regulativen Eigenschaften von Holz, die sowohl ökonomische als auch ökologische Vorteile mit sich bringen. Dennoch gibt es im Bereich des Schallschutzes noch Entwicklungsbedarf, um optimale Lösungen zu etablieren. Löcker zeigte sich jedoch optimistisch: "Innovationen in den nächsten Jahren werden die verbleibenden Hürden im Holzbau überwinden helfen."
Integration und Standardisierung in der Baupraxis
Ein umfassender und integrativer Ansatz ist unerlässlich, um den Holzbau erfolgreich in moderne Bauprojekte zu integrieren. Martin Löcker betonte: "Holz alleine trägt keine Börsen- oder sonstige Story. Es ist ein Baustoff." Daher sollte Holz immer als Teil eines größeren, umweltfreundlichen Baukonzepts betrachtet werden.
Darüber hinaus bietet die Standardisierung von Bauprozessen eine Möglichkeit, den Holzbau sowohl zu vereinfachen als auch zu beschleunigen. Standardisierte Prozesse könnten die wirtschaftliche Attraktivität des Holzbaus erhöhen und langfristig zu weiteren Effizienzeffekten führen. Diegelmann äußerte die Hoffnung, dass durch systematisierte Verfahren künftige Fortschritte im Holzbau realisiert werden können.
Fazit
Das Webinar "Besonderheiten bei der Projektentwicklung von Holzgebäuden" verdeutlichte eindrucksvoll, dass Holz als nachhaltiger Baustoff in der modernen Architektur zunehmend an Bedeutung gewinnt. Trotz bestehender Herausforderungen in der Technologie und Prozessintegration eröffnet der technologische Fortschritt immense Potenziale. Holz wird nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch zu einem wesentlichen Bestandteil zukunftssicherer Bauvorhaben, indem es die Umsetzbarkeit nachhaltiger und zugleich wirtschaftlich effizienter Bauprojekte ermöglicht. Die Experten waren sich einig: Die Zukunft des Bauens liegt in der intelligenten Integration von Holz als Baustoff – ein Ansatz, der sowohl die Umwelt schont als auch die wirtschaftlichen Realitäten der Baustoffindustrie stärkt.
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