Timber Hybrid Systems
Bauen im Bestand “Am Hirschengrün” – Hotel trifft Wohnen in Salzburg
Donnerstag, 7. März 2024 | Online Event
Im historischen Bestand: Holz Hybrid, Geothermie, PV und jede Menge Stadtgrün
Das größte Holzbau Projekt Salzburgs: Mitten in der Stadt, in unmittelbarer Bahnhofsnähe, lässt die Inhaberfamilie des jahrhundertealten Hotels "Hirschen" mehr als 2.000 m³ Holz aus lokaler Forstwirtschaft verbauen. Dabei geht die Geschichte des Hirschengrüns mehr als 30 Generationen zurück ins 15. Jahrhundert.
Nach den Plänen der Holzbau Spezialisten von LP Architektur aus Altenmarkt in Kooperation mit Dietrich Untertrifaller Architekten aus Vorarlberg entstehen nun innerstädtisch 40 Wohnungen und 2 Ateliers mit Größen von 45 bis 145 m². Die flexiblen Wohnungen verfügen über Holzloggien & Balkone mit Blick in den Garten.
Ein bunter Garten statt asphaltiertem Parkplatz: In der Mitte des Salzburger Projekts stehen Blütengarten, Nutzgarten, Spiellandschaft und Freiflächen für das Hotel und Deli. Die hauseigene Bar steht allen BesucherInnen Salzburgs zur Verfügung und rundet das moderne Angebot "Am Hirschgarten" ab.
Event-Zusammenfassung (KI)
Innovative Baukonzepte und Nachhaltigkeit: Einblick in das Fach-Webinar „Bauen“
Im jüngsten Webinar „Bauen im Bestand “Am Hirschengrün” – Hotel trifft Wohnen in Salzburg“ haben Tom Lechner von LP: Architekten und Doreen Rehmer-Jeitler zukunftsweisende Entwicklungen im Bereich des städtischen Bauens beleuchtet. Schwerpunkte bildeten die Nachhaltigkeit urbaner Entwicklungen durch den Einsatz von Holzbau, Geothermie, und die Förderung der Biodiversität.
Tom Lechner präsentierte ein ambitioniertes Bauprojekt in Salzburg, das als städtische Vision angesehen werden könnte. Zentraler Bestandteil des Projekts ist die Sanierung und Erweiterung eines historischen Hotels, das bis ins Jahr 1526 zurückdatiert, unter Verwendung moderner Holzbautechnik. „Holz als Baustoff eröffnet uns neue Möglichkeiten im urbanen Umfeld“, erklärte Lechner. Die Bedeutung von Holz als nachhaltiges Baumaterial wurde hervorgehoben, insbesondere im Zusammenhang mit der innovative Holzhybridbauweise, bei der Holz mit Stahlbeton kombiniert wird, um sowohl ästhetische als auch funktionale Aspekte zu optimieren.
Ein herausragender Aspekt des Projekts ist der Einsatz von Brettsperrholz, ein industriell gefertigtes Produkt, das durch Schichtverleimung von Bretterlagen entsteht und hohe Tragfähigkeiten sowie Formstabilität bietet. Diese Wahl trägt signifikant zur Nachhaltigkeit bei und reduziert die graue Energie. Rehmer-Jeitler hob hervor, dass die Verwendung von Vorfertigungstechnologien zu einer Senkung der Transportkosten führte, da lediglich 40 Lkw-Sattelzüge für den Holztransport benötigt wurden anstelle von 160 im traditionellen Betonbau.
Die nachhaltige Energieversorgung des Projekts wird durch den Einsatz von Geothermie und Photovoltaikanlagen gesichert. Diese Technologien wurden in die Planung der Tiefgarage integriert, die unterhalb des gesamten Grundstücks liegt und eine autofreie Gestaltung der darüberliegenden Flächen ermöglicht. Diese Maßnahme schaffe Raum für Grünflächen und verdeutliche das Engagement für Innovationskraft in der Bauindustrie, so Lechner.
Ein weiteres Highlight ist die Konzipierung einer Grünen Mitte als öffentlicher Raum innerhalb des Quartierprojekts. Die Gestaltung dieses Bereichs fördert die Lebensqualität signifikant, indem sie als öffentlicher Raum mit hoher Aufenthaltsqualität in Form eines „Pocketgartens“ genutzt wird.
Die Herausforderungen beim Bauen auf schwierigem Untergrund, insbesondere am Beispiel des Salzburger Seetons, wurden intensiv debattiert. Lechner bezeichnete den Seeton als „das Schlimmste, was man sich wünschen kann als Bauuntergrund,“ wodurch innovative Maßnahmen zur Baugrubensicherung notwendig wurden.
Ein zentraler Diskussionspunkt war der Brandschutz in der Holzbauten. Rehmer-Jeitler erläuterte die Nutzung von Brandriegeln und der aus Stahl gefertigten Attika, um den Sicherheitsstandards gerecht zu werden. Ferner wurde die integrierte Dämmung mittels zellulosebasierter Einblasdämmung hervorgehoben, welche Herkömmliches Windpapier überflüssig machte und den Bauprozess innovativ vereinfachte.
Die ökologische Regionalität und Menschlichkeit des Projekts kommen durch die Wahl lokaler Rohstoffe klar zum Ausdruck. „Alles Holz stammt aus dem Salzburger Land oder Österreich“, betonte Rehmer-Jeitler, was den Förderungsrichtlinien entspricht, die eine maximale Transportdistanz für Rohstoffe vorsehen.
Von besonderem Interesse für das Fachpublikum war die Diskussion über die Planungsprozesse in Urban Gardening und Biodiversitätsförderung. Während das Projekt in diesen Punkten keine erweiterten Maßnahmen getroffen hat, wurde das Potenzial dieser Entwicklungen in städtischen Kontexten erkannt und als zukunftsweisend beschrieben. Dies zeigt den wachsenden Trend zur Integration von Grünflächen, um die Nachhaltigkeit und die Lebensqualität in städtischen Umgebungen zu erhöhen.
Lechners und Rehmer-Jeitlers Präsentationen verdeutlichten, dass das Zusammenspiel von ästhetischen und funktionalen Anforderungen im Holzbau Perspektiven für eine nachhaltige urbane Zukunft bietet. Das Projekt dient als Leitmotiv für den Einsatz von Holzbau als tragfähiger Zukunftsperspektive und betont die Bedeutung inerdisziplinärer Zusammenarbeit bei der Bewältigung komplexer Bauanforderungen. Die verliehenen Einblicke zeigen, dass moderne Bauweisen innovative Wege im urbanen Raum beschreiten können, die nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch sinnvoll sind.
Insgesamt hebt sich das besprochene Bauprojekt nicht nur aufgrund seiner ambitionierten architektonischen Vision hervor, sondern auch durch seine strategische Durchsetzung nachhaltiger Bauinitiativen, die als richtungsweisend für zukünftige städtebauliche Projekte angesehen werden können.
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