Energie - Recht und Praxis
Recht & Praxis: Batteriespeicher als Geschäftsmodell für die Immobilienwirtschaft
Dienstag, 25. Juni 2024 | Online Event
Batteriespeicher-Systeme: Ein neues Geschäftsmodell für die Immobilienwirtschaft?
Die Veranstaltung konzentriert sich auf die Rolle von Batteriespeicher-Systemen als zukunftsweisendes Geschäftsmodell in der Immobilienbranche. In diesem Kontext werden die aktuellen regulatorischen Rahmenbedingungen sowie die Vielfalt an Geschäftsmodellen, die Batteriespeicher für Immobilienunternehmen bieten, eingehend diskutiert.
Wir diskutieren, wie Batteriespeicher als effiziente Lösung für Energiemanagement und -speicherung eingesetzt werden können. Die Veranstaltung bietet detaillierte Einblicke in die regulatorischen Anforderungen, die für die Integration und den Betrieb von Batteriespeichern relevant sind, und stellt dar, wie diese Herausforderungen als Chance für neue Geschäftsmodelle genutzt werden können.
Teilnehmende erhalten einen umfassenden Einblick in die Potenziale von Batteriespeichern zur Steigerung der Energieeffizienz und zur Optimierung der Energiekosten in Immobilienprojekten. Zudem werden innovative Ansätze vorgestellt, die es ermöglichen, Batteriespeicher als integralen Bestandteil der Energieversorgung in der Immobilienwirtschaft zu etablieren.
Mit praxisnahen Beispielen und fundierten Diskussionen bietet die Veranstaltung wertvolle Erkenntnisse für alle, die nachhaltige und innovative Lösungen in der Immobilienwirtschaft suchen.
Event-Zusammenfassung (KI)
Innovative Energiespeicherlösungen und ihre rechtlichen Herausforderungen: Einblicke in das Fach-Webinar „Recht“
Das Fach-Webinar „Recht & Praxis: Batteriespeicher als Geschäftsmodell für die Immobilienwirtschaft“, geleitet von den Energieexperten Dr. Alexander Dlouhy und Anna von Bremen, beleuchtete aktuelle Entwicklungen und Zukunftsperspektiven im Bereich der Batteriespeicher und ihrer Integration in bestehende Energiesysteme. Angesichts der Energiewende und der zunehmenden Dezentralisierung der Stromversorgung gewinnen diese Themen immer mehr an Relevanz.
Ein zentrales Thema der Veranstaltung war das Asset Back Trading, das von Dr. Dlouhy als „spekulative Handelsstrategie“ beschrieben wurde. Dabei können Verluste aus nicht geglückten Handelsgeschäften durch den Einsatz von Energiespeichern ausgeglichen werden. Dieses Konzept eröffnet erhebliche wirtschaftliche Potenziale, insbesondere in Verbindung mit Regelenergie. Anna von Bremen stellte heraus, dass durch diese Methode signifikante Erträge generiert werden können, was die Notwendigkeit einer präzisen Präqualifizierung der Speicher voraussetzt, damit diese effektiv auf Schwankungen im Netz reagieren können.
Ein weiterer Schwerpunkt lag auf den Herausforderungen und Potenzialen der Quartiersversorgung. Erste Umsetzungen zeigen vielversprechende Ansätze, bei denen Heimspeicher zu virtuellen Kraftwerken zusammengeschlossen und an der Strombörse vermarktet werden. Dieses sogenannte Revenue Stacking bietet ein Modell, um durch die Kombination mehrerer Einnahmeströme wirtschaftlichen Nutzen aus Batteriespeichern zu ziehen, indem sie gleichzeitig für Regelenergie, Intraday-Handel und weitere Anwendungen genutzt werden.
Ein Thema, bei dem Dr. Dlouhy und Anna von Bremen gleichermaßen Einigkeit demonstrierten, war die Bedeutung der regulatorischen Rahmenbedingungen. Diese sind essenziell für die Förderung innovativer Technologien in der Energiewirtschaft. Von Bremen wies darauf hin, dass die rechtliche Einordnung von Batteriespeichern nach wie vor uneinheitlich sei und eine klare Regelung fehle, ob Batteriespeicher als Erzeuger oder Verbraucher gelten. Diese Unsicherheiten erschweren die zu entwickelnden Geschäftsmodelle enorm.
Die Immobilienbranche zeigt zunehmendes Interesse an der Einbindung von Batteriespeichern. Real-Estate-Fonds nutzen zunehmend Grundstücksressourcen, um großflächige Speicherprojekte zu realisieren. Dlouhy betonte, dass solche Entwicklungen die Unabhängigkeit von bestehenden Stromnetzen fördern könnten und eine attraktive Perspektive für langfristige Investitionen bieten. Die Integration von PV-Anlagen und Batteriespeichern in Immobilien könnte zudem die Attraktivität der Immobilien steigern und neue Geschäftsmodelle ermöglichen.
Gleichzeitig schilderte Anna von Bremen die wirtschaftlichen Anreize für den Einsatz von Batteriespeichern. Durch das Auftreten negativer Strompreise können Verbraucher zeitweilig Geld für den Strombezug erhalten, insbesondere dann, wenn überschüssige Energien im Netz vorherrschen. Diese Volatilität des Strommarkts verleiht den Batteriespeichern eine strategische Bedeutung, da sie als flexibles Element zur Marktteilnahme und zur Absicherung von Spekulationen im untertägigen Spothandel dienen.
Nicht minder wichtig waren die regulatorischen Debatten über das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) und seine Implikationen auf Batterieprojekte. Von Bremen erklärte, dass derzeitige Probleme bei der Förderung von Speicherlösungen insbesondere auftreten, wenn grüne und graue Energie vermischt werden, was die EEG-Vergütung beeinträchtigen könnte. Die Einführung von Energieflusssensoren verspricht, diese Vermischung zu verhindern, indem sie den Stromfluss genau überwachen. Solche Systeme sind jedoch Teil langfristiger Regulierungspläne, die bis 2026 von der Bundesnetzagentur festgelegt werden sollen.
Schließlich wurde das Thema Smart Meters angesprochen, sowie deren schleppende Einführung, die laut von Bremen als „Treppenwitz“ der deutschen Energiewende betrachtet werden kann. Die Digitalisierung der Haushalte sei unabdingbar für eine erfolgreiche Energiewende und die effiziente Nutzung und Vermarktung von innovativen Speicherlösungen.
Die Veranstaltung offenbarte, dass der Markt für Großbatteriespeicher wachsendes Interesse bei Investoren weckt, trotz der vorherrschenden regulatorischen Herausforderungen. Chancen für Innovationen, wie die Vernetzung von Heimspeichern zu virtuellen Kraftwerken, erfordern jedoch umfassende technische Kompetenz und können von speziell jungen, IT-affinen Unternehmen vorangetrieben werden.
Zusammenfassend stellt das Fach-Webinar „Recht & Praxis: Batteriespeicher als Geschäftsmodell für die Immobilienwirtschaft“ fest, dass potenzielle Investoren und Markteilnehmer sich sowohl mit den regulatorischen als auch mit den technologischen Aspekten der Energieversorgung vertraut machen müssen, um von den Möglichkeiten der Energiewende profitieren zu können. Die bevorstehenden Gesetzesänderungen und regulatorischen Anpassungen versprechen Erleichterungen und neue Geschäftsmöglichkeiten, wenn sie einmal erfolgreich umgesetzt sind. Die Herausforderungen liegen hauptsächlich im Bereich von Gesetzgebung und technologischer Innovation, aber die Gelegenheit, den Energiemarkt aktiv mitzugestalten, dürfte viele Akteure zum Handeln motivieren.
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