Residential Development
2150 nachhaltige Wohnungen für München - Aufstockung und Nachverdichtung
Donnerstag, 23. Januar 2025 | Online Event
Best Practice Beispiel Quartier Fürstenried West
Klimafreundlich und kosteneffizient: Wie Aufstockung und Nachverdichtung urbanes Wohnen zukunftssicher machen können. Die Nachverdichtung urbaner Räume stellt eine der zentralen Aufgaben moderner Stadtentwicklung dar. Anhand des Praxisbeispiels des Quartiers Fürstenried West, entwickelt von LIN Architekten und Hines, werfen wir einen Blick auf die planerischen und architektonischen Prozesse, die hinter einem solchen Projekt stehen.
Das Quartier Fürstenried West bietet Platz für 2.700 Menschen und umfasst 2.150 nachhaltige Wohnungen für München. Das Projekt setzt auf die Schaffung zukunftsweisender urbaner Räume, die nicht nur Wohnraum schaffen, sondern auch soziale und ökologische Aspekte in den Mittelpunkt stellen.
Darüber hinaus werden wesentliche Aspekte des Wohnungsbaus – von Neubau bis Sanierung – thematisiert. Die Veranstaltung bietet Impulse und Perspektiven für eine nachhaltige und integrierte Quartiersentwicklung und zeigt, wie eine moderne Stadtplanung den Bedürfnissen der heutigen Gesellschaft gerecht werden kann.
Bildquelle: LIN Architekten
Event-Zusammenfassung (KI)
Innovative Ansätze in der Nachverdichtung und energetischen Sanierung: Ein Blick in die Zukunft des Wohnungsbaus
Im Rahmen des Fach-Webinars "2150 nachhaltige Wohnungen für München - Aufstockung und Nachverdichtung" kamen führende Köpfe der Immobilienbranche zusammen, um über Nachverdichtung und energetische Sanierung zu debattieren. Unter den Experten befanden sich Michael Griesbeck, Lucas Walcher, Maja Lešnik, John Klepel und Mario Sterl. Die Veranstaltung beleuchtete das Potenzial innovativer Bauweisen und städtebaulicher Konzepte, die angesichts wachsender urbaner Herausforderungen an Bedeutung gewinnen.
Ein zentrales Thema war die Integration von Nachverdichtungsstrategien in den modernen Wohnbau. Michael Griesbeck, kaufmännischer Projektleiter bei Heinz, erläuterte die Ziele eines strategischen Joint Ventures seines Unternehmens mit der Bayerischen Versorgungskammer (BVK). Baurecht, effizientes Asset-Management und nachhaltige Projektentwicklung stehen im Fokus, um den wachsenden Anforderungen der urbanen Wohnraumnachfrage gerecht zu werden. Griesbeck bemerkte: "Der nachhaltige Umbau urbaner Lebensräume ist eine Herausforderung, aber eben auch eine Gelegenheit zur Transformation."
Mario Sterl ergänzte die Diskussion mit einem Fokus auf Holzmodulbauweise bei Aufstockungen. Diese Methode ermöglicht nicht nur eine ökologische und ökonomische Bauweise, sondern integriert sich auch nahtlos in bestehende städtebauliche Strukturen. Holz als nachwachsender Rohstoff unterstreicht das Engagement für Nachhaltigkeit und umweltfreundlichen Bau.
Die Veranstaltung hob die Bedeutung der städtebaulichen Weiterentwicklung von Quartieren wie München Fürstenried West hervor. Die Integration von Neubauten und die Sanierung alter Strukturen stehen dabei im Vordergrund, um die Quartiere zukunftssicher zu machen. Lucas Walcher betonte: „Wir möchten das Quartier fit für die Zukunft machen, indem 600 neue Wohnungen entstehen, von denen 30% gefördert werden.“ Dies geschieht im Rahmen des „München Modells“. Des Weiteren spielt die gesellschaftliche Integration neuer und bestehender Bewohner eine wichtige Rolle; soziale Infrastrukturmaßnahmen, etwa Kindertagesstätten und ein Quartiersplatz, sind geplant, um die Lebensqualität zu steigern.
Ein weiterer wesentlicher Aspekt der Diskussion war die energetische Sanierung. Griesbeck hob hervor, dass viele Bestandsbauten in München energetische Schwächen aufweisen, sei es durch fehlende Doppelverglasung oder veraltete Materialien wie Waschbeton. Ein umfassendes Sanierungsprogramm hat bereits die Modernisierung von über 300 Wohnungen ermöglicht. Die Modernisierungen führen nicht nur zu geringeren Heizkosten, sondern steigern auch die Attraktivität der Objekte. Walcher bemerkte: „Maßnahmen wie diese sind notwendig, um den Wohnstandard zu heben und den Energieverbrauch zu senken.“
Darüber hinaus wurde die Wichtigkeit der urbanen Dichte und ihrer Optimierung angesprochen. Durch die Errichtung von Gebäuden mit höheren Stockwerken sowie die Erweiterung von Bestandsgaragen können städtische Flächen effizienter genutzt werden. „Wir bauen 40% mehr Wohnungen, versiegeln aber nur 10 bis 20% zusätzliche Grünfläche“, erklärte Griesbeck, was den Vorteil einer höheren Verdichtung ohne Verlust an Lebensqualität verdeutlicht.
Ein anderer Schwerpunkt des Webinars lag auf den Mobilitätskonzepten. Durch Sharing-Modelle und die Förderung von E-Mobilität soll eine flexible, aber nachhaltige Mobilität sichergestellt werden. John Klepel hob hervor: "Mobilität ist ein Wohnbedürfnis. Wir sind heute weiter als in den 70er Jahren." Dies spiegelt den notwendigen Wandel hin zu einem modernen Quartiersmobilitätsmodell wider, das weniger auf individuelle Fahrzeuge setzt und mehr auf nachhaltige Transportmittel.
Die bauliche Umsetzung solcher Konzepte setzt verstärkt auf modulare Bauweisen. Vorgefertigte Holzaußenwände und serielle Sanierungsansätze minimieren die Beeinträchtigung der Anwohner und steigern die Effizienz der Bauprozesse. Dies wurde von Mario Sterl unterstrichen: "Die Sanierungen erfolgen im bewohnten Zustand, um schnelle und effiziente Verbesserungen zu ermöglichen."
Eine wichtige Diskussion innerhalb des Webinars drehte sich um die ökonomischen Rahmenbedingungen und Herausforderungen, die mit steigenden Baukosten und Mietpreisen einhergehen. Griesbeck wies auf die Risiken der Baukosteninflation hin, aber auch auf die Chancen, die sich aus dem anziehenden Mietpreisniveau durch Gentrifizierung ergeben. Serienfertigung von Fassadenelementen und Bädern wird als Mittel gesehen, um Effizienz zu steigern und Kosten zu senken.
Letztlich betonte das Webinar, dass die Zukunft des Wohnungsbaus in einem strategisch durchdachten Zusammenspiel aus Bauinnovation, Nachhaltigkeit und kommunikativen Ansätzen liegt. Die vorgestellten Projekte verdeutlichen, wie durch eine differenzierte Architekturgestaltung und innovative Bauprozesse neue Standards gesetzt werden können, die sowohl ökologisch als auch ökonomisch tragfähig sind. So bietet das Projekt nicht nur eine Antwort auf die wachsenden Anforderungen an den urbanen Wohnungsbau, sondern auch ein Modell für nachhaltige Stadtentwicklung, das auf einer ganzheitlichen Herangehensweise basiert.
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