Sie müssen angemeldet sein, um dieses Video sehen zu können.

Registrieren

Sie besitzen bereits einen Account?

Login
amt-holzbau-salzburg-verwaltung

Timber Hybrid Systems

Salzburg Land: Ein Verwaltungsgebäude aus Holz

Donnerstag, 11. Januar 2024 | Online Event

Kann Holz Architektur Lust auf Bürgerservice & Verwaltungsgebäude machen?

Salzburgs erstes großes Verwaltungsgebäude aus Holz auf einem 7.600 m² großen Grundstück: Das Projekt in Seekirchen am Wallersee ist ein eindrucksvolles Beispiel für Holzarchitektur. Hier wurde ein modernes Amtshaus für die Bezirkshauptmannschaft Salzburg Umgebung entworfen, das die natürliche Schönheit und Wärme von Holz betont: Lärchenholzfassade & sichtbare Holzdecken aus Fichtenholz

Alles oberhalb des Erdgeschoss ist komplett in Holz ausgeführt. Vertikal begrünte Wände und großzügige Glasflächen tragen zu einer positiven Atmosphäre bei. 

Das Amt bietet 200 Arbeitsplätze und wurde in nur 15 Wochen aufgebaut

Event-Zusammenfassung (KI)

Im Rahmen der Veranstaltung „Salzburg Land: Ein Verwaltungsgebäude aus Holz“ diskutierten führende Köpfe der Baubranche die Herausforderungen und Möglichkeiten des innovativen Holzbaus. Unter den Hauptrednern befanden sich Christian Quehenberger, Projektleiter im Hochbau des Salzburger Landes, der Wiener Experte Thomas Schaumberger von Pollinger und Krummen und der renommierte Architekt Rainer Maria Fröhlich. Der Fokus der Diskussion lag auf den neuesten Entwicklungen und Projekten im Bereich des Holzbaus, mit besonderem Augenmerk auf die urbanen Möglichkeiten dieser Bauweise.

Ein zentrales Thema war die Anwendung fortschrittlicher Holzbau-Technologien in städtischen Projekten. Thomas Schaumberger hob die Bedeutung frühzeitiger und umfassender Planungsansätze hervor: „Im Holzbau ist es unerlässlich, dass man schon in frühen Planungsphasen konstruktiv denkt und die Haustechnik mitbedenkt.“ Diese Herangehensweise minimiert das Risiko späterer Planungsfehler, die im traditionelleren Stahlbetonbau häufig vorkommen, wo Durchbrüche erst in der Ausführungsplanung berücksichtigt werden. Holzbauprojekte erfordern eine präzise Planungstiefe von Beginn an, was eine effizientere und integrierte Bauweise ermöglicht.

Ein weiterer wesentlicher Aspekt, der im Webinar zur Sprache kam, war der Einsatz von 2D- und 3D-Modellen in der Planungsphase. Diese Technologien ermöglichen eine detailgetreue Darstellung und erleichtern die Abstimmung zwischen den verschiedenen Gewerken. Besonders hervorgehoben wurde die Rolle des Building Information Modeling (BIM); eine Methode, die es erlaubt, architektonische, statische und wirtschaftliche Aspekte in eine ganzheitliche Planung zu integrieren. Dieser integrative Ansatz führt zu einer effizienteren Zusammenarbeit der beteiligten Gewerke und einer deutlich reduzierten Fehleranfälligkeit.

Die Kombination aus einem funktionalen Stahlbetonsockel und konstruktivem Holzbau war ein weiterer Diskussionspunkt. Christian Quehenberger erläuterte, dass diese Bauweise klare Trennungslinien zwischen den verwendeten Materialien schafft, was nicht nur konstruktive, sondern insbesondere auch ökologische Vorteile mit sich bringt. Diese Bauweise verdeutlicht, wie traditioneller und moderner Bau vereint werden können, um nachhaltigere Bauten zu schaffen.

Abschlussprojekte wie das der Bezirkshauptmannschaft in Seekirchen, welches im Webinar vorgestellt wurde, demonstrieren die greifbaren Ergebnisse dieser Planungsphilosophie. Die Begründung für die Wahl innovativer Baumethoden liegt nicht nur in der ökologischen Bilanz, sondern auch in der Erreichung hoher Flexibilität und Funktionalität. „Ein klarer Lastabtrag und die konsequente Durchziehung eines Gestaltungsrasters sind essenziell für die Flexibilität und Funktionalität moderner Holzbauten,“ betonte Schaumberger.

Die Flexibilität des Holzbaus kommt auch in der Reaktion auf variable Nutzungsanforderungen zum Tragen. Rainer Maria Fröhlich hob hervor, dass die Flexibilität der Bürostrukturen in diesem Projekt eine schnelle Anpassung an zukünftige Anforderungen sicherstellt: „Der Vorteil ist ja, dass wir in den Büros so flexibel sind, lediglich Referenten sitzen haben, wo es nicht so ein Datenschutzproblem gibt.“ Dies unterstreicht den Wandel von traditionell starren zu dynamischen Arbeitsplatzkonzepten.

Ein weiterer zentraler Aspekt der Veranstaltung war die Klimaneutralität des Projekts. Laut Christian Quehenberger war ein zentraler Auftrag der Bauherren, das Gebäude so nachhaltig und klimafreundlich wie möglich zu realisieren. Dies erreichten sie durch die Implementierung einer umfassenden Lüftungsanlage und der Möglichkeit der natürlichen Belüftung durch Fenster. Hinzu kommt die sorgfältige Auswahl der verwendeten Materialien: Für das Projekt wurden in Zusammenarbeit mit der Firma Binderholz aus Tirol ressourcenschonende und nachhaltige Materialien – darunter 660 Kubikmeter Brettsperrholzplatten und 240 Kubikmeter Brettschichtholzträger – eingesetzt.

Abschließend verdeutlichte die Veranstaltung „Salzburg Land: Ein Verwaltungsgebäude aus Holz“, dass moderne und nachhaltige Architektur nicht allein auf fortschrittlichen Materialien und Technologien fußt, sondern vor allem auf der engen interdisziplinären Zusammenarbeit aller am Bau Beteiligten. Der innovative Einsatz von Holz, kombiniert mit einer strategischen Projektierung und Planung, transformiert traditionelle Baukonzepte und setzt neue Maßstäbe im nachhaltigen Bauen.

Dieser Artikel richtet sich an Fachleute aus der Baubranche, die Interesse an den neuesten Entwicklungen und innovativen Ansätzen im Bereich des Holzbaus haben. Der Inhalt gibt Einblick in praktische Anwendungen und stellt Best Practices vor, die inspirieren und zur Nachahmung anregen könnten.

Panelisten

Empfohlen

Kompaktkurs CRREM - Mai 2025

Angemeldete Personen

ATP architekten ingenieure
abrdn
WIEHAG
KOSCHANY*
merz kley partner